Gleiche Rechte für Mann und Frau

Auch wenn Frauen deutlich besser gestellt sind als in der Vergangenheit hält ihr Kampf um Gleichberechtigung bis heute an.

Vor dem Gesetz sind Männer und Frauen in der Bundesrepublik Deutschland  seit 1. Juli 1958 gleichberechtigt. Welche Rechte und Freiheiten die Frauen damit gewannen, erfahrt ihr hier.

In vielen Kulturen auch in der europäischen hat sich über Jahrtausende hinweg folgende Arbeitsteilung durchgesetzt: Die Frau erzieht die Kinder, pflegt alte oder kranke Menschen und stellt die Nahrung bereit. Der Mann baut, kämpft, jagt und regiert und sichert so das Überleben der Gemeinschaft. Dadurch wurde die Frau vom Mann abhängig.

Neuseeländische Frauen dürfen als erste wählen  

Der erste Schritt auf dem Weg Richtung Gleichberechtigung war das Wahlrecht für Frauen. Vorreiter war hier Neuseeland, wo Frauen das aktive Wahlrecht bereits ab 1893 erhielten. Mit Finnland folgte 1906 das erste europäische Land, gefolgt von Norwegen, Dänemark und Island. Deutschland und Österreich führten das Frauenwahlrecht 1918 ein, die USA 1920 sowie Großbritannien 1928.

Die Rechte der Frauen in Deutschland

Einen weiteren Vorstoß in Sachen Gleichberechtigung unternahm die neugegründete Bundesrepublik indem die Gleichberechtigung in der Verfassung von 1949 niedergeschrieben wurde: Männer und Frauen sind gleichberechtigt heißt es seitdem in unserem Grundgesetz.

Männer bestimmen das Leben ihrer Ehefrauen

Doch wie sah die Wirklichkeit aus? Der Ehemann durfte noch immer den einzig möglichen Wohnsitz bestimmen, das Arbeitsverhältnis seiner Frau kündigen und das Vermögen seiner Frau nach Lust und Laune nutzen und verwalten - von gleichen Rechten keine Spur. Mit dem Gleichberechtigungsgesetz vom 3. Mai 1957 wurden diese Regelungen endgültig abgeschafft.

Frauemrechte in der DDR

Auch in der DDR galt seit 1949 Gleichberechtigung von Mann und Frau vor dem Gesetz. Frauen hatten jedoch deutlich früher das Recht zu arbeiten, Verträge abzuschließen oder die Scheidung einzureichen. Da die Betreeeung der Kinder staatlich orgainsiert wurde, lag die Erwerbsquote von Frauen sehr hoch.

Die Rechte der Frauen heute

Zurück zur Bundesrepublik: Nach 1957 verabschiedete der Deutsche Bundestag noch viele weitere Gesetze, die die Gleichstellung von Mann und Frau garantieren sollen. Inzwischen ist Deutschland in der Rangliste des Weltwirtschaftsforums im internationalen Vergleich in Sachen Gleichstellung von Mann und Frau auf Platz 7 vorgerückt (Stand: 2024). Die ersten drei Plätze belegen Island,  Finnland und Norwegen.

Während sich die Chancen im Gesundheits- und Bildungsbereich bei uns in den letzten Jahren für Frauen stark verbessert haben, werden sie noch immer vor allem im Berufsleben benachteiligt: Bei gleicher Leistung liegt das Einkommen von Frauen oft noch deutlich unter dem Gehalt ihrer männlichen Kollegen. Das hat sich in den letzten Jahren sogar wieder verschlechtert. Auch die Quote der Besetzung von Spitzenpositionen mit Frauen ist wieder gesunken. 

Es gibt also noch viel zu tun, um die Gleichstellung von Männer und Frauen - und damit einen wichtigen Teil der Demokratie - zu erreichen.