Bäume in der Mythologie
Der Lebensbaum Yggdrasil verbindet bei den Nordgermanen die Welten der Menschen, Götter und dunklen Wesen miteinander.
Der Baum ist schon immer ein wichtiges Symbol der Menschheit, das auf die Kräfte des Lebens hinweist. Das beginnt beim sprichwörtlichen Baum der Erkenntnis aus der Bibel, von dem Adam und Eva verbotenerweise naschten, wodurch die Menschen in Folge aus dem Paradies vertrieben wurden
Im nordgermanischen Raum war der Glaube an die sagenhafte Weltenesche Yggdrasil verbreitet, die das Zentrum der Mythologie bildet und als Rahmen die verschiedenen Welten zusammenhält. Die Welt der Menschen wurde als „Midgard“ bezeichnet; die Wohnstätte der Götter nannte sich „Asgard“ und war über einen Regenbogen mit der Menschenwelt verbunden. Die kalte, unwirtliche Außenwelt Utgard war das Zuhause von gefährlichen Riesen, bösartigen Trollen und Drachen.
Auch einzelne Bäume waren Göttern geweiht. So war die Eiche dem Donnergott Donar (auch Thor) gewidmet, die Linde wurde als Sitz der Liebesgöttin Freya betrachtet.
Im Zuge der Christianisierung machten sich die Missionare daran, den Menschen ihren heidnischen Baumkult auszutreiben und ihre Götzenbilder zu zerstören So wurde auf Befehl von Papst Gregor II. im Jahr 723 bekannte die Donar-Eiche im heutigen Hessen gefällt. Auch weitere heilige Bäume fielen der Axt zum Opfer.
Doch der Mythos Wald blieb weiter erhalten. Besonders im Mittelalter fürchteten die Menschen die dunklen Wälder als Sitz von Dämonen und verwunschenen Kreaturen.
Erst soäter - in der Zeit der Romantik Anfang des 19. Jahrhunderts - änderte sich die Haltung der Menschen, insbesondere der Künstler, Dichter und Denker - zum Wald. Er wurde zum Sehnsucht- und Rückzugsort als Gegenpol zur immer weiter voranschreitenden Technik und Industrialisierung.
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