Warum riecht die Luft bei Gewitter so komisch?
Blitze zucken vom Himmel, gleich darauf ertönt ohrenbetäubendes Donnergrollen: Ein Gewitter ist in vollem Gange. Danach kannst du in der Luft manchmal einen eigentümlichen Geruch wahrnehmen. Wie kommt das? Das fragt uns Tara, 11 Jahre.
Nicht nur dunkle Gewitterwolken sind typisch, wenn Blitz und Donner heranrollen - auch ein seltsamer Geruch macht sich oft breit.
Ozon - das riechende Gas
Der besondere Geruch kurz nach einem Gewitter hängt mit der Entstehung eines bestimmten Gases zusammen: Ozon. Sein Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „das Riechende“.
Ozon ist eine Form des chemischen Elements Sauerstoff. Das Sauerstoff-Molekül besteht zumeist aus zwei Sauerstoffteilchen (Atomen) und trägt daher die chemische Bezeichnung O2. Beim Ozon hingegen haben sich drei Sauerstoffatome miteinander verbunden (O3).
Ozon entsteht, wenn energiereiche Strahlung auf Sauerstoff trifft. Wenn Blitze zur Erde zucken, sorgen gewaltige elektrische Entladungen dafür, dass aus den Sauerstoffmolekülen der Luft einzelne Sauerstoffatome freigesetzt werden. Solche freien Radikale, wie die negativ geladenen Sauerstoffteilchen auch genannt werden, reagieren mit Sauerstoffmolekülen zu Ozon. Ozon zerfällt rasch wieder, ist also sehr instabil.
Gefährlich: Bodennahes Ozon
Ozon hat für das Leben auf der Erde große Bedeutung. Schädlich für uns Menschen wie für andere Lebewesen ist Ozon, das in der untersten Schicht der Erdatmosphäre vorkommt in der Troposphäre, die bis in etwa 12 Kilometer Höhe reicht.
Dieses bodennahe Ozon findet sich vor allem in Gebieten mit hoher Abgasbelastung. Es entsteht besonders im Sommer: Unter dem Einfluss starker Sonnenstrahlung zerfallen die in den Autoabgasen enthaltenen Stoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide und verschiedene Kohlenwasserstoffe. Es bildet sich Ozon neben einer Reihe weiterer Schadstoffe wie zum Beispiel Stickstoffmonoxid, die man unter der Bezeichnung „Smog“ zusammenfasst.
Ozon reizt die Schleimhäute der Atemwege und die Augen, es kann Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen. Auch Pflanzen können durch Ozon geschädigt werden.
Gutes Ozon
Lebenswichtig für uns Erdenbewohner ist hingegen das Ozon in der Stratosphäre, einer höheren Schicht der Erdatmosphäre. Dort entsteht es, wenn energiereiche Sonnenstrahlung auf Sauerstoffmoleküle trifft. Der Hauptteil des Ozons konzentriert sich in der Stratosphäre in einer Höhe von etwa 16 bis 32 Kilometern. Diesen Bereich nennen wir Ozonschicht.
Die Ozonschicht ist für das Leben auf der Erde äußerst wichtig, denn sie fängt den größten Teil der kurzwelligen UV-Strahlung der Sonne ab. Dank des Ozons in der Stratosphäre dringt nur ein kleiner Teil dieser gefährlichen krebserregenden Strahlung bis zu uns.
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