Stephen Hawking: Ein Genie der Astro-Physik
Schwarze Löcher waren Stephen Hawkings Spezialgebiet. Quelle: ©Jurik Peter, Shutterstock
Stephen Hawking gehörte zu den größten Genies der Neuzeit. Er führte Einsteins Relativitätstheorie weiter und gab eine Abhandlung über den Anfang und das Ende des Universums heraus.
Stephen Hawking wurde am 8. Januar 1942 in Oxford geboren - exakt am 300. Todestag Galileo Galileis. Mit 17 war Hawking an der Universität Oxford der jüngste Physikstudent. Ab 1962 studierte Hawking Kosmologie (Entstehung des Alls) in Cambridge/Großbritannien.
Ab 1979 war Hawking in Cambrige Lucasischer Professor im Fachbereich Angewandte Mathematik und Theoretische Physik, den er bis zum Jahr 2009 inne hatte. Sein berühmtester Vorgänger auf diesem Lehrstuhl war Mitte des 17. Jahrhunderts Isaac Newton (1643 - 1727). Der Lucasische Lehrstuhl - gestiftet Henry Lucas, einem Abgeordneten der Universität im Englischen Unterhaus - gilt als einer der angesehensten Universitätslehrstühle weltweit.
Vereinheitlichte Theorie der Naturkräfte
Hawking befasste sich in den Jahren bis 1970 mit der allgemeinen Relativitätstheorie und der sich daraus ergebenen Singularitäten. Eine Singularität ist ein Punkt in der Raumzeit, an dem die Raumzeitkrümmung unendlich wird, also ein Punkt unendlicher Dichte und von unendlicher Winzigkeit (zum Beispiel der Zustand des Universums vor dem Urknall).
In dieser Zeit entwickelte Hawking mathematische Verfahren um jene Sätze, die eine Urknall-Singularität voraussagten, zu bestätigen und zu vereinfachen, immer vorausgesetzt, dass die allgemeine Relativitätstheorie stimmt. Später erkannte er, dass in den bisherigen Rechnungen die Quantenphysik nicht berücksichtigt worden war und begann daraufhin mit seiner quantenmechanischen Interpretation der Schwarzen Löcher.
Ziel war es, die allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik zu einer einheitlichen Theorie zusammenzufassen. Diese einheitliche Theorie konnten Hawking und seine Kollegen bis jetzt noch nicht entwickeln, was jedoch die Hauptaufgabe der zukünftigen Physiker und Mathematiker sein dürfte. 1974 entwickelte er das Konzept der Hawking-Strahlung, die Emission von Teilchen aus Schwarzen Löchern.
Schwere Krankheit
1963 wurde bei Hawking Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert, das ist eine schwere Muskelkrankheit, die sein Nervensystem zerstörte. Darum sitzt er seit 1968 im Rollstuhl. 1985 ereilte ihn ein weiterer Schicksalsschlag: Wegen einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung musste ein Luftröhrenschnitt vorgenommen werden, weswegen Hawking die Fähigkeit zu Sprechen verlor. Seitdem kommuniziert er nur über einen Sprachcomputer. Sein Denken und Arbeiten hat das nicht eingeschränkt. Stephen Hawking blieb einer der größten Wissenschaftler unserer Zeit.
Populärer Publizist
Im Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ beschreibt Hawking seine Idee von der Entstehung des Universums. Es wurde rasch zum Beststeller und verkaufte sich in Millionenauflage. Am Ende des 9. Kapitels schreibt Hawking, dass sein Buch insgesamt zwei Millionen Informationen enthält.
Durch seinen lockeren und humorvollen Schreibstil gelang es Hawking schwierige Themen, von der Quantentheorie über Schwarze Löcher bis hin zur Allgemeinen Relativitätstheorie, so zu erklären und zu veranschaulichen, das jeder sie verstehen kann, auch wenn man sonst wenig von Mathematik, Chemie oder Physik versteht. Wie kaum ein anderer trägt er so zur Popularisierung von Wissenschaft bei. Einen besseren Botschafter und Entertainer hat die Physik seit Albert Einstein nicht gehabt.
Für seine Beiträge zur modernen Kosmologie hat Hawking zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 1918 starb Stephen Hawking im Alter von 76 Jahren.
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