Sternbilder im Winter
Der Orion gehört zu den besonders auffälligen Sternbildern am Winterhimmel.
Haben wir auf unserer nördlichen Halbkugel, auf der Europa liegt, Winter, so gibt es nur kurze Tage und niedrige Temperaturen. Über zwölf Stunden sind fast oder ganz dunkel - man hat also viel Zeit um Sterne zu beobachten. Und ganz besonders fällt am Winterhimmel Orion auf, der Himmelsjäger über den es viele spannende Sagen gibt:
Welche Sterne sieht man bei uns im Winter?
Durch die Drehung der Erde um die Sonne sieht man jeden Tag einen anderen Himmelsabschnitt. Sternbilder, in deren Richtung sich gerade die Sonne befindet, sind nicht zu beobachten. Sie stehen am hellen Tageshimmel. Am 1. Januar steht die Sonne zum Beispiel im Schützen, am 1. Februar im Steinbock. Diese Sternbilder sind in den kalten Winternächten nicht zu sehen. Dagegen kann man im Winter leicht die Zwillinge beobachten, da sie sich über der Nachtseite der Erde befinden.
Was sind Sternbilder?
Mit viel Glück und unter günstigen Umständen könnte man 2400 Sterne mit bloßem Auge erkennen. Die meisten Sterne, die wir beobachten, sind ferne Sonnen, auch Fixsterne genannt. Sie scheinen am Himmel befestigt oder fixiert zu sein. Denkt man sich zwischen bestimmten Sternen Verbindungslinien, so erscheinen Figuren, die wir auch als Sternenbilder bezeichnen. Auch diese Sternenbilder sind immer gleich. Eines der bekanntesten Sternbilder ist Orion.
Orion
Das schönste und eindrucksvollste Sternbild des Winterhimmels ist sicher der Orion mit seinen markanten Gürtel-, Fuß- und Schultersternen. Unsere Vorfahren sahen in dieser Figur einen großen Jäger, deshalb wird Orion auch als der Himmelsjäger bezeichnet. Seine beiden Schultersterne tragen arabische Namen und heißen Beteigeuze und Bellatrix. Sein heller Fußstern wird Rigel genannt. Und die drei jeweils gleich weit voneinander stehenden Gürtelsterne vervollständigen das Sternbild. In einer klirrend kalten, klaren Nacht kann man sogar den Schild des Orion erkennen.
Orion flüchtet vor Skorpion
Die Sagen, die sich um den gewaltigen Himmelsjäger ranken, sind so zahlreich, dass sie allein ein Buch füllen könnten.
So wird er immer wieder mit dem Skorpion in Verbindung gebracht. Der Skorpion ist vor allem in südlichen Ländern wundervoll zu sehen. Er gehört zu den ältesten bekannten Sternbildern, der schon um 5000 vor Christus Erwähnung fand.
Immer, wenn der Skorpion im Osten aufgeht, verschwindet Orion im Westen. Die Menschen deuteten dies so, als ob Orion dem Skorpion ausweichen wolle. Nach einer griechischen Sage stach ein Skorpion auf Geheiß der Göttin Artemis den Orion und tötete ihn. Seit dieser Zeit soll der später als Sternbild an den Himmel versetzte Orion alle Skorpione so hassen, dass er sofort hinter dem westlichen Horizont verschwindet, wenn der Skorpion im Osten aufgeht.
Der neugierige Orion
Einer anderen Sage nach hatte Orion einmal die Jagdgöttin Artemis beim Baden überrascht. Sie geriet daraufhin in blinde Wut und verwandelte den Jäger in einen Hirsch. Seine Hunde erkannten Orion nicht mehr und rissen ihn in Stücke. Später wurde Orion zusammen mit den Hunden als Sternbild an den Winterhimmel versetzt.
Im alten Babylon sah man im Sternbild Orion einen Gott, der die Edelsteine schuf. Der rot leuchtende Beteigeuze und der weißblaue Rigel erinnern an einen Rubin und einen Diamanten.
Orion jagt den Jungfrauen nach
Der bekannteste Sternhaufen sind die so genannten Plejaden, die auch als Siebengestirn bezeichnet werden, obwohl eigentlich nur sechs Sterne mit bloßem Auge zu erkennen sind. Als Sternhaufen bezeichnet man Einzelsterne die sich sozusagen gemeinsam zeigen, sozusagen zu einer "Stern-Familien" zusammenfinden. Die Plejaden wandern dem Orion immer voraus. Darum erzählte man sich früher, dass die Plejaden Jungfrauen gewesen seien, denen der Orion stets nachgejagt sei, sie aber niemals einholen konnte.
Der Hellste: Sirius
Der hellste aller Fixsterne ist übrigens Sirius im Großen Hund (einer der Hunde des Orion), das ist das griechische Wort für der Strahlende. Der Große Hund ist ein imposantes Sternbild. Wenn ihr den Orion am Himmel entdeckt habt und die Linie der drei Gürtelsterne des Orion nach links unten weiterzieht, stoßt ihr auf den Sirius. Er war für die alten Ägypter sehr wichtig. Und wenn ihr Harry Potter Fans seid, dann kommt euch Sirius sicher auch bekannt vor: Es ist Harrys geheimnisvoller Pate, der sich immer wieder in einen Hund verwandelt.