Mit Radiosignalen auf der Suche nach Außerirdischen
Radiosignale aus dem All zu erforschen ist ein eigener Wissenschaftszweig, der sich Radioastronomie nennt. Quelle: ©Andrey VP, Shutterstock
Fremdes Leben im Weltraum? Im Rahmen des SETI-Projekts suchen Wissenschaftler seit 1960 in Radiosignalen aus dem All nach Hinweisen auf Außerirdische.
Wie das gehen soll? Dazu musst du wissen, dass das Weltall erfüllt ist von vielfältiger elektromagnetischer Strahlung. Dazu gehört zum einen das sichtbare Licht der Sterne. Zum anderen senden Sterne aber nicht nur sichtbares Licht aus, sondern auch die für Wärme verantwortliche Infrarotstrahlung, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung, Radiostrahlung und mehr.
Signal und Rauschen
Diese Signale aus dem All sind sehr aufschlussreich und die sogenannte Radioastronomie kann daraus viel über das Werden und Vergehen der Sterne lernen. Aber wie du leicht mit einem Radio feststellen kannst, das auf keine Station eingestellt ist, enthält dieses Strahlungsgewirr keine für uns verständliche Information, sondern nur Rauschen.
Astronom Frank Drake wollte nun ganz genau hinhören und hinsehen, ob sich nicht vielleicht doch Signale von Außerirdischen in dem kosmischen Rauschen finden ließen. Denn Signale, die zum Nachrichtenaustausch dienen, haben eine bestimmte Form, die sie vom allgemeinen Rauschen abheben.
Grob gesagt: Kommunikationssignale sind kurz, laut und meist wiederholen sie sich. Bislang konnte in den Millionen Datensätzen der verwendeten Radioteleskope aber kein Signal gefunden werden, dass man sicher außerirdischen Lebensformen zuschreiben kann.
Die Drake-Gleichung
Um eine grobe Schätzung über die Anzahl möglicher Zivilisationen in unserer Galaxie zu haben, die technisch in der Lage und auch gewillt wären, mit anderen Lebensformen zu kommunizieren, entwickelte Frank Drake die nach ihm benannte Gleichung. Sie lautet: N=R*fp*ne*fl*fi*fc*L. Damit lassen sich Wahrscheinlichkeiten berechnen, dass andere Zivilisationen in unserer Heimatgalaxie im Weltall, der Milchstraße, existieren.
Wirkt kompliziert, ist aber recht einfach: N ist die Anzahl möglicher Zivilisationen, die hängt laut Drake von der Rate der Sternentstehung pro Jahr (R) ab, vom Anteil der Sterne mit Planetensystem (fp), von der Anzahl der Planeten in der lebensfreundlichen Zone (ne), vom Anteil der Planeten mit Leben (fl), vom Anteil der Planeten mit intelligentem Leben (fi), vom Anteil der Planeten mit Interesse an interstellarer Kommunikation sowie der Lebensdauer (L) einer technischen Zivilisation in Jahren.
Viele dieser Faktoren können nur geschätzt werden. Je nachdem, welcher Wissenschaftler diese Formel verwendet, kommen unterschiedliche Zahlen heraus. Die Schätzungen schwanken zwischen einer (der Mensch) und vier Millionen Zivilisationen in unserer Milchstraße. Allerdings wäre auch im letzten Fall der durchschnittliche Abstand zweier Zivilisationen rund 150 Lichtjahre.
Funkfeuer im All
Jedoch: Seit mittlerweile hundert Jahren strahlt der Mensch künstliche Funksignale ins All. Funksprüche, Radioshows und Fernsehsendungen ergießen sich in den Weltraum rund um die Erde. Das heißt: In einer Kugelschale rund um die Erde mit einem Radius von 100 Lichtjahren sind alle möglichen Bewohner informiert, dass in ihrer Nachbarschaft eine gewisse Technologieschwelle überschritten wurde. Vielleicht sind unsere Nachbarn ja schon auf dem Weg zu uns.
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