Wer erfand den Würfel?
Hast du dir auch schon mal überlegt, wie wahrscheinlich es ist eine bestimmte Zahl zu würfeln? Ein Sechserpasch (mit zwei Würfeln je eine sechs Würfeln) fällt zum Beispiel nur in einem von 36 Fällen.
Würfelspiele waren schon im Altertum beliebt. Doch wer hat den Würfel eigentlich erfunden? Das möchte Steve, 8 Jahre, von uns wissen.
Wer den Würfel erfunden oder zuerst benutzt hat, kann man rückblickend nicht mehr feststellen. Sicher ist, dass es schon 3000 vor Christus ein altiranisches Brettspiel gegeben hat, dessen fester Bestandteil ein Würfel war. Schon damals war der Würfel mit Punkten, den so genannten Augen, gekennzeichnet.
Im Orient verbreitet
Auch im antiken Ägypten gab es Brettspiele, bei denen würfelartige Gegenstände sowie Wurfstäbchen oder die Sprunggelenkknöchelchen von Schafen und Ziegen über Glück und Pech entschieden. Unabhängig davon entwickelte sich eine eigene Würfelform in Indien. Hier wurden die Nüsse des Vibhidaka-Baumes als fünfseitiger Würfel verwendet.
Würfel mit Zahlen und Buchstaben
Über den Orient gelangte der Würfel zu Griechen und Römern. Zum sechsseitigen Würfel gab es schon damals Varianten mit 6,8,12,20 oder 24 Liegepositionen. Als Material dienten zum Beispiel Ton, Elfenbein, Metall, Glas oder Knochen. Auch Würfel mit Wörtern und Buchstaben statt Augen waren bekannt und vor allem für Orakel und Wahrsagerei im Einsatz.
Lasterhaftes Glücksspiel
Über die römischen Soldaten verbreitete sich das Würfelspiel in ganz Europa. Ab dem 13. Jahrhundert werden Spielhäuser schriftlich erwähnt. Hier konnte man, wie heute in Casinos, mit Würfeln Geld erspielen oder verlieren. Das Glücksspiel galt seit jeher als verpönt. Bereits im alten Rom war es außerhalb festgesetzter Festtage verboten. Im Mittelalter galt der Würfel als Erfindung des Teufels, weil er gottesfürchtige Menschen von ihrem Tagwerk ablenkte.
Gezinkte Würfel
Wo gespielt wurde, wurde auch betrogen. Profis kannten verschiedene Möglichkeiten, den Würfel zu manipulieren, ohne dass es das Gegenüber bemerkte.
So war es möglich, die Kanten des Würfels abzurunden oder die Gewichtsverteilung innerhalb des Würfels zu verändern und damit die Falleigenschaften zu beeinflussen. Einen solchen Würfel nannte man gezinkt.
Mit Hilfe eines Würfelbechers ließ es sich noch einfacher betrügen. So fiel nicht auf, dass die Falleigenschaften des Würfels verändert wurden.
Reine Würfelspiele wie Kniffel oder Mäxchen gibt es heute immer noch. Verbreiteter sind aber inzwischen Gesellschaftsspiele, bei denen mindestens ein Würfel als Zufallsgenerator über den Spielverlauf entscheidet.
Eine besondere Variante des Würfels ist der Zauberwürfel, der 1980 von dem ungarischen Architekten Ernö Rubik erfunden wurde. Bei dem dreidimensionalen, mechanischen Gedulsspiel gilt es, durch geschickte Drehbewegungen die Seiten des Würfels nach Farbe zu ordnen. Hier ist weniger Glück als Strategie entscheidend.