Auf zum Mond: Ein Meilenstein in der Raumfahrt
Neil Armstrong betrat am 21. Juli 1969 als erster Mensch die Mondoberfläche.
Am 11. Oktober 1958 und 1968 schrieb die NASA Raumfahrtgeschichte. 1958 startete die Raumsonde Pioneer 1 um den Mond zu erforschen. Den erreichte sie zwar nicht, lieferte aber wichtige Daten. 1968 hob Apollo 7 vom Startplatz ab - Testlauf für den Mondflug.
Pioneer 1: Der Mond wird erforscht
Am 11. Oktober 1958 startete die Raumsonde Pioneer 1 vom Eastern Space and Missile Center (ESMC) in Florida, wozu auch Cape Canaveral gehört. Es war die erste Sonde der damals neu gegründeten Raumfahrtagentur NASA.
Sie war Teil des Pioneerprogramms, das der Erprobung der Raketentechnik und der Erforschung des Mondes dienen sollte. Erstmals sollten Raumsonden den Erdorbit verlassen. Als Orbit bezeichnet man die Kreisbahnen von Flugkörpern um Planeten.
Pioneer 1 sollte Strahlungsmessungen sowie Messungen des Erdmagnetfeldes vornehmen. Außerdem sollte untersucht werden, wie viele Mikrometeoriten es in der Umgebung der Erde und des Mondes gibt. Solche winzig kleinen Staubkörner können wegen ihrer hohen Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern pro Sekunde großen Schaden an Raumfahrzeugen anrichten.
Wegen eines Programmierfehlers erreichte Pioneer 1 aber keine ausreichende Geschwindigkeit und damit keine Bahn, die zum Mond führte. Die Sonde folgte wie ein geworfener Stein einer so genannten ballistischen Flugbahn und erreichte eine maximale Erdentfernung, das so genannte Apogäum von 113 854 Kilometern ein Rekord für die damalige Zeit. Nach 43 Stunden verglühte die Sonde in der Erdatmosphäre.
Apollo 7: Die Mondmission
Apollo 7 war der erste bemannte Raumflug im Rahmen des Apolloprogramms nach der Brandkatastrophe von Apollo 1. Dabei waren drei Astronauten ums Leben gekommen. Man untersuchte den Vorfall genau und zog einige technische Konsequenzen aus der Brandkatastrophe.
So wurde die Luke der Raumkapsel verändert, damit sie bei einem Brand leichter von innen geöffnet werden konnte. Auch die Raumanzüge wurden nicht mehr aus Nylon gefertigt, sondern unbrennbare Materialien verwendet. Und die Papierfabrik Scheufelen aus Baden-Württemberg lieferte unbrennbares Papier für das Bordbuch.
Die NASA plante einen Flug von elf Tagen Dauer, länger als ein Flug zum Mond gebraucht hätte. Damit sollte demonstriert werden, dass sowohl Mannschaft als auch Raumschiff eine solche Reise durchstehen konnten. Außerdem sollte ein Kopplungsmanöver geprobt werden eine wichtige Voraussetzung für spätere Missionen zum Mond.
Rendezvous im All
Apollo 7 startete am 11. Oktober 1968 von Cape Canaveral in Florida mit einer Saturn-Rakete. Nach rund zehn Minuten war eine Erdumlaufbahn in gut 240 Kilometern Höhe erreicht. Wenige Stunden später wurde das erste Rendezvous-Manöver mit der zweiten Stufe der Saturn-Rakete durchgeführt, die Apollo ins All gebracht hatte. Ein weiteres Rendezvous-Manöver folgte am nächsten Tag.
Verschiedene Bahnkorrekturen und Triebwerkszündungen wurden erfolgreich ausgeführt,
bis die Apollo-Kapsel eine Höhe von 452 erreicht hatte. Die Astronauten blieben zehn Tage im All und führten verschiedene weitere Tests durch. Problematisch war, dass die Mannschaft an Schnupfen erkrankte. Das drückte auf die Laune und führte zu teils etwas harschen Wortwechseln mit der Bodenkontrolle.
Rückkehr auf die Erde
Am 22. Oktober wurden die Bremsraketen für zwölf Sekunden gezündet und die Raumkapsel für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vorbereitet. Die Astronauten hatten dabei gut das Dreifache ihres Körpergewichts auszuhalten. Minuten vor der Wasserung wurde ein großer Fallschirm geöffnet, der eine relativ sanfte Wasserung in den Zielgewässern in der Karibik ermöglichte. Luftsäcke richteten die Kapsel nach der Wasserung auf.
Bei Apollo 7 wurden erstmals live Fernsehbilder aus dem All übertragen, da eine Kamera an Bord war. Bei vorherigen Flügen hatte man diese aus Gewichtsgründen eingespart.