Wer führte erstmals eine Oduktion bei einer Leiche durch?
Durch die Ergebnisse einer Obduktion können rechtsmediziner oft viel zur Aufklärung eines Gewaltverbrechens beitragen.
Andrej, 11 Jahre, möchte wissen, wann man begann Leichen zu öffnen um sie zu analysieren.
Bis Ende des 15. Jahrhunderts war es verboten, tote Körper für medizinische Forschungszwecke zu sezieren, also genau zu untersuchen. Doch schon damals haben Ärzte heimlich begrabene Menschen wieder ausgegraben um sie genau zu untersuchen. Sie wollten wissen, wie es in einem Körper aussah - damals gab es ja keine technischen Möglichkeiten um in einen Körper zu blicken. So sollten auch Studenten - wie es auch heute noch ist - mit toten Körpern unterrichtet werden, damit sie die Anatomie, also den Körperaufbau des Menschen besser verstehen konnten.
Man kann also nicht sagen, dass ein bestimmter Mensch mit der Obduktion begonnen hätte. Es waren sicherlich viele, vor allem Ärzte, die sich dafür interessierten, was in einem Menschen steckt, um zu verstehen, wie der Körper funktioniert.
In der Kriminalistik wurde die Obduktion ab dann wichtig, als man technisch und wissenschaftlich so weit war, Befunde auch sinnvoll auswerten zu können. Das begann etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Das heißt, als man zum Beispiel den Mageninhalt genau beschreiben konnte und somit feststellen konnte, ob jemand vergiftet wurde oder nicht. Je weiter sich die technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten entwickelten, desto wichtiger wurde die Obduktion beim Lösen eines Mordfalles.
Heute kann man durch die Leichenöffnung den genauen Todeszeitpunkt und die Todesursache feststellen. Ist jemand von allein erstickt oder wurde er erwürgt? Liegt der Verdacht der Tötung vor, dann wird die Obduktion von einem Richter angeordnet. Zwei Ärzte, einer davon muss Rechtsmediziner sein und sich mit der Untersuchung von Leichen besonders gut auskennen, führen sie dann durch und ein Staatsanwalt muss dabei sein.
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