1930: Pluto wird entdeckt
Pluto galt einst als neunter Planet unseres Sonnensystems. 2006 wurde er zum Zwergplanet herabgestuft.
Entdeckt wurde Pluto von Clyde Tombaugh im Februar 1930. Der junge Forscher war erst kurz zuvor extra für eine solche Suche angestellt worden. Dennoch war es ein großes Glück, dass er Pluto gefunden hatte, denn so etwas war damals eine schwierige Aufgabe. Auch war das Suchgebiet mehr oder weniger zufällig ausgewählt worden.
Auf die Idee, dass es jenseits des Neptun, dem achten Planeten des Sonnensystems, noch einen weiteren Himmelskörper geben müsse, kam der Astronom Sir Percival Lowell. Neptun selbst wurde gefunden, weil er kleine Unregelmäßigkeiten in der Umlaufbahn von Uranus, dem siebten Planeten, verursacht. Durch die Schwerkraft von Neptun taumelt Uranus ein wenig.
Die Bahn Plutos ist 17 Grad gegenüber der Bahn der anderen Planeten, der so genannten Ekliptik, geneigt. Deshalb glauben viele, Pluto stamme nicht aus dem Sonnensystem selbst, sondern sei, wie ein großer Komet, von der Sonne eingefangen worden.
Auch Neptun schien zu taumeln und Percival Lowell setzte alles daran, den Grund für diese Bahnstörung zu finden. Er gab Clyde Tombaugh, einem Nachwuchsastronomen, grob das Suchgebiet vor.
Ein scharfes Auge und viel Glück
Tombaugh verglich mühsam und mit geschultem Auge viele verschiedene fotografische Aufnahmen dieser Himmelsregion und suchte nach winzigen Lichtpünktchen, die sich vor dem Sternenhintergrund bewegten. Am 18. Februar 1930 wurde er schließlich fündig. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die von Lowell festgestellten Bahnabweichungen von Neptun nur Messfehler waren. Es war also wirklich ein Riesenglück, dass Pluto so gefunden wurde.
Pluto, Wächter der Unterwelt
Für den Namen Pluto gibt es mehrere Erklärungen. Zum einen ist Pluto in der römischen Mythologie der Herr der Unterwelt. Auch der Himmelskörper Pluto befindet sich weit draußen, am Rande des Sonnensystems und ist sehr kalt und unwirtlich. Außerdem sind die Anfangsbuchstaben P und L die Initialen des Mit-Entdeckers Percival Lowell. Den Namen zuerst vorgeschlagen haben soll aber die damals elfjährige Schülerin Venetia Burney aus Oxford, England.
Pluto - die Daten
Pluto braucht für einen Umlauf um die Sonne 248 Jahre und ein Pluto-Tag dauert 6,4 Erden-Tage. Richtig warm wird es trotz der langen Tage auf Pluto nie, die Durchschnittstemperatur liegt bei -233 Grad Celsius. Kein Wunder, denn schließlich ist er im Schnitt 40 Mal weiter von der Sonne entfernt, als die Erde. Plutos Durchmesser beträgt 2300 Kilometer (Erde: 12756 Kilometer). Ein Mensch von 80 kg würde auf Pluto nur 5,2 Kilogramm wiegen!
Erst 1978 wurde der Begleiter von Pluto, sein Mond Charon entdeckt. Passend zu Pluto als Herrscher der Unterwelt ist Charon in der griechischen Mythologie der Fährmann, der die Toten über den Fluss Acheron ins Reich der Toten bringt. Charon hat einen Durchmesser von rund 1200 Kilometer. Wie der Erdmond der Erde, wendet auch Charon Pluto immer dieselbe Seite zu.
Pluto und Charon sind etwas besonderes, weil ihr gemeinsamer Schwerpunkt außerhalb, zwischen den beiden Körpern liegt. Das gibt es sonst nicht im Sonnensystem. Charon umkreist Pluto in einem Abstand von rund 20000 Kilometer.
Neue Horizonte mit "New Horizons"
Pluto ist der einzige Körper des Sonnensystems, der bisher noch von keiner Raumsonde besucht wurde. Im Januar 2006 startete die NASA die unbemannte Raumsonde "New Horizons" (Neue Horizonte). Im Juli 2015 passierte sie Pluto und seinen Mon Charon. So konnten erstmals direkte Fotos von der Oberfläche der beiden Himmelskörper gesendet werden. Die Funksignale brauchten fünf Stunden bis sie auf der Erde eintrafen - trotz Lichtgeschwindigkeit!
Pluto - kein Planet mehr ...
Schon seit Jahren schwelte ein Streit unter Astronomen, ob Pluto überhaupt als Planet einzuordnen sei. Im August 2006 definierte die Internationale Astronomische Union den Begriff "Planet" neu. Seither ist Pluto nur noch ein Zwergplanet.
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