Was hat der Mond mit Ebbe und Flut zu tun?
Bei Ebbe erreicht das Meer - wie hier an der Nordsee - seinen Tiefsstand.Quelle: © Olya Rohulya, Shutterstock
Die Gezeiten – oder auch Ebbe und Flut – entstehen durch die Anziehungskraft des Mondes. Flut nennt man den Zeitraum zwischen dem tiefsten und dem höchsten Wasserstand. Das Meer steigt also während der Flut. Hat es den höchsten Wasserstand erreicht, so nennt man das am Meer Hochwasser. Das Gegenteil ist Niedrigwasser, also Ebbe. In diesem Zeitraum sinkt der Wasserstand.
Wie funktioniert die Anziehungskraft des Mondes?
Ebbe und Flut entstehen durch das Spiel von Anziehungs- und Fliehkräften zwischen der Erde und dem Mond. Der Mond umkreist die Erde in rund 28 Tagen. Die Anziehungskraft der Erde wirkt auf den Mond ein. Diese Kraft wirkt der Fliehkraft des Mondes bei seiner Bewegung um die Erde entgegen. Aber auch der Mond zieht die Erde an, allerdings schwächer.
Zweimal am Tag zieht sich das Wasser von der Küste zurück um dann nach und nach wieder anzusteigen. Die Anziehungskraft des Mondes hebt das Wasser in die Höhe und bildet einen Flutberg. Die Erde bewegt sich einmal in 24 Stunden um sich selbst. Dabei bewegt sie sich unter dem Flutberg hindurch. Da die Menschen die Erdrotation nicht spüren, entsteht der Eindruck, das Meer würde steigen.
Der gemeinsame Schwerpunkt des Systems Erde - Mond liegt etwa 4.000 Kilometer entfernt vom Erdmittelpunkt noch innerhalb der Erdkugel. Die Lage dieses Punktes bewirkt, dass nicht an allen Stellen der Erde Flieh- und Anziehungskräfte gleich groß sind.
Die Anziehungskraft des Mondes ist auf der ihm zugewandten Erdhälfte immer größer, während auf der mondabgewandten Seite die Fliehkräfte überwiegen. Als Folge hiervon haben wir auf der mondzugewandten Seite einen Flutberg (entstanden durch Anziehungskraft) und auf der mondabgewandten Seite ebenfalls einen Flutberg (entstanden durch Fliehkraft). Dazwischen liegen zwei Ebbtäler.