Warum ist man an manchen Stellen kitzeliger als an anderen und warum kann man sich nicht selbst kitzeln?
Besonders Kinder lieben es, sich gegenseitig zu kitzeln und dabei herzlich zu lachen. Quelle: © Monkey Business Images, Shutterstock
Wie reagiert der Körper darauf, wenn er gekitzelt wird? Das interessiert Sarah, 10 Jahre. Sie fragt uns: "Warum ist man an manchen Stellen kitzeliger als an anderen und warum kann man sich nicht selbst kitzeln?"
Biologisch betrachtet wird beim Kitzeln das Gehirn zunächst in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit versetzt. Der Körper soll bei Berührungen alarmiert werden. Sie könnten ihm ja gefährlich werden. Daher ist man besonders an Stellen kitzlig, an denen man verletzlich ist. In der Achselhöhle bist du daher deutlich empfindlicher als am Ellenbogen. So kann man jemanden unter den Armen besonders gut kitzeln. Andere empfindliche Stellen sind der Rippenbogen, der Bauch und natürlich die Füße.
Wenn sich eine durch Kitzeln ausgelöste Aufmerksamkeit des Körpers als grundlos herausstellt, weil keine Gefahr besteht, entsteht ein Gefühl der Erleichterung, das einen zum Lachen bringt. Man lacht darüber, dass eine vermeintliche Gefahr nur ein Spielchen war.
Und warum kann man sich nicht selbst kitzeln?
Lange Zeit wusste man nicht, warum man sich nicht selbst kitzeln kann. Nervenärzte, so genannte Neurologen, glauben nun, dieses Rätsel gelöst zu haben. Dein Gehirn wird unentwegt mit einer Fülle von Informationen bombardiert. Von außen und von innen. Damit das Gehirn von den vielen Informationen nicht überfordert wird, muss es wichtige von weniger wichtigen Informationen trennen. Man sagt dazu auch, es muss eine sogenannte Prioritätenliste erstellen. Ganz oben auf dieser Liste stehen alle Informationen oder Reize, die von außen an deinen Körper herangetragen werden. Dazu zählen vor allem auch Berührungen durch fremde Gegenstände, Tiere oder Personen.
Berührungen von deiner eigenen Hand stehen auf der Prioritätenliste ganz unten. Denn solche Reize liefern deinem Gehirn keine neuen Informationen. Dadurch gelangen diese, für dich selbst unwichtigen Reize, kaum oder gar nicht in dein Bewusstsein. Dein Gehirn kann sich somit besser auf wichtige Signale aus der Umwelt konzentrieren. Es merkt also, dass die Berührung unwichtig ist. Deshalb empfindest du, wenn du dich selbst kitzelst nicht das gleiche, wie wenn das jemand anderes tut.