Samuel Hahnemann: Der Begründer der Homöopathie
Homöopathische Medikamente in Form von Globuli werden heutzutage von vielen Menschen verwendet.Foto: © Chamille White, shutterstock
Ähnliches mit Ähnlichem heilen - das war Samuel Hahnemanns Prinzip. 1755 wurde der Arzt, Übersetzer und Publizist in Meißen geboren. Mit seinen alternativen Behandlungsmethoden gilt er als Begründer der Homöopathie - ein Gebiet, das schon damals stark in der Kritik stand.
Was ist Homöopathie?
Homöopathie ist ein Bereich der Alternativ-Medizin. Sie verfolgt den Grundsatz Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Das heißt: Wenn eine Substanz am gesunden Körper ähnliche Symptome verursacht wie eine Krankheit, so hilft sie dem Körper, der diese Krankheit hat.
Weil viele der Arzneimittel auch giftig sind, bedienen sich Homöopathen bei der Herstellung dem Prinzip der Potenzierung. Dabei werden die Stoffe schrittweise mit Alkohol oder Wasser verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben, bis der Ausgangsstoff nicht mehr nachzuweisen ist. Dadurch sollen alle negativen Wirkungen verschwinden, die erwünschten jedoch bleiben.
Zu dieser Methode wurde Samuel Hahnemann durch ein Werk über Arzneimittellehre angeregt, das er 1790 übersetzte. Dort stieß er auf ein Kapitel, in dem die lindernde Wirkung von Chinarinde bei Malaria beschrieben wurde. Da eine Erklärung fehlte, testete er Chinarinde an sich selbst. Er stellte fest, dass dadurch ähnliche Symptome am gesunden Körper hervorgerufen wurden, wie bei einem Malaria-Kranken.
Er vermutete daher einen Zusammenhang zwischen den ähnlichen Symptomen am gesunden Körper und der Heilwirkung auf den mit Malaria infizierten Körper.
Hahnemann begründet die Homöopathie
Ab 1801 wendete Hahnemann das Prinzipien „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ bei der Behandlung seiner Patienten an. Mit der Publikation des Buches „Organon der Heilkünste“ 1810 war das Gebiet der Homöopathie begründet. Schon damals stieß Hahnemanns Idee auf Begeisterung, aber auch oft auf krasse Ablehnung.
1812 erhielt Samuel Hahnemann eine Stelle als Professor in Leipzig und lehrte von nun an seine Prinzipien der Homöopathie. Er war Leibarzt vieler bedeutender Persönlichkeiten, bei denen die konventionellen Behandlungsmethoden keine Besserung zeigten. Hahnemann starb 1843 im Alter von 88 Jahren in Paris.
Homöopathie heute
Die Homöopathie ist seit ihrer Bekanntmachung durch Hahnemann umstritten. Das Prinzip, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen ist wissenschaftlich nicht nachweisbar. Ebenfalls nicht bewiesen ist die Wirksamkeit extrem kleiner Dosierungen in Verdünnungen. Deshalb wird die Homöopathie von der medizinischen Lehrmeinung als Pseudowissenschaft bezeichnet. Dennoch findet sie heute noch Anwendung und viele Menschen sind überzeugt von ihrer Wirksamkeit.
Nur ein Placebo?
Es gibt durchaus Beispiele für eine Heilung nach Anwendung homöopathischer Mittel. Diese sind allerdings in Studien dem Placebo-Effekt zuzuschreiben. Ein Placebo ist ein Stoff ohne heilende Wirkung. Wenn er jedoch Kranken verabreicht wird, die in der Überzeugung gelassen werden, es wäre ein wirkungsvolles Mittel, kann sich trotzdem ein positiver Effekt einstellen..
Viele Menschen glauben jedoch, dass die Wirksamkeit homöopathischer Mittel weit über den Placebo-Effekt hinausgeht. Da diese Heilmethode auf dem ganz persönlichen Empfinden des Patienten beruht, ist die Homöopathie klassischen wissenschaftlichen Studien nicht zugänglich. So kann ein und dasselbe Mittel bei einem Patienten eine Erkältung heilen, bei einem anderen jedoch gegen Rheuma.