Asthma: Wenn die Luft knapp wird
12 Millionen Menschen leiden bei uns an Pollenallergie - Tendenz steigend.
Rund um den Globus leiden etwa 300 Millionen Menschen an Asthma bronchiale. In Deutschland sind etwa zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen betroffen. Leider ist die Tendenz deutlich steigend. Der Weltasthmatag am 3. Mai soll auf die Krankheit aufmerksam machen.
Was ist Asthma?
Die meisten von euch wissen sicher, dass man bei Asthma Probleme mit der Lunge hat. Aber was versteht man genau unter der Krankheit? Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Auf bestimmte Reize - zum Beispiel Staub, Abgase, Tierhaare oder Pollen - reagieren Asthmatiker im Vergleich zu gesunden Personen überempfindlich. Im akuten Anfall verkrampfen und verengen sich die Bronchien. Die Betroffenen können die eingeatmete Luft nicht mehr ausatmen und leiden unter Atemnot und Erstickungsanfällen.
Reizstoffe sind überall
Reizen ausgeliefert sind wir eigentlich ständig. Die Lunge steht mit ihrer großen, etwa der Fläche eines Tennisplatzes entsprechenden Oberfläche, ständig in Kontakt zur Außenwelt. Normalerweise sorgen verschiedene Abwehrmechanismen dafür, dass die allermeisten Angriffe von außen abgewehrt werden. Kommt dieser Kontrollmechanismus der Atemwege außer Takt, kann es zu Asthma kommen.
Macht Stadtluft krank?
Auffällig ist, dass die Zahl der Asthmakranken in Ballungsgebieten stark überwiegt. Kinder, die etwa auf einem Bauernhof aufwachsen, haben so gut wie nie eine Allergie oder ein Lungenleiden. Das liegt daran, dass sie von klein auf an natürliche Reizstoffe gewöhnt sind. Viele Wissenschaftler machen vor allem die veränderten Umweltbedingungen für Asthma verantwortlich. Aber auch Pollen, Tierhaare, bestimmte Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Chemikalien und Lebensmittelzusätze können Auslöser sein. Auch eine nicht vollständig auskurierte Erkältungsinfektion kann zu chronischen Beschwerden führen.
Nur Bronchitis oder schon Asthma?
Wenn man eine leicht reizbare Lunge hat, heißt das nicht immer gleich, dass man an Asthma leidet. Doch gerade bei Kindern mit Allergien, Heuschnupfen oder Bronchitis kann diese Krankheit entstehen, wenn man Beschwerden auf die leichte Schulter nimmt. Denn die allergische Überempfindlichkeit kann von der Nasen- auf die Bronchienschleimhaut übergehen. Werden dann die allergieauslösenden Stoffe eingeatmet, reagieren auch die Bronchien.
Typische Anzeichen
Der Verdacht auf Asthma besteht dann, wenn jemand häufig und anhaltend hustet (vor allem nachts und in den Morgenstunden) ohne dass eine Erkältung vorliegt. Auffällig sind auch Pfeifgeräusche der Lunge, Atemnot und eine Blaufärbung von Lippen und Zunge. Ob die Lunge gut funktioniert oder eingeschränkt, lässt sich mit einem Test beim Arzt feststellen.
Medikamente meist notwendig
Für zu Hause kann man zur Sicherheit eine so genannte Peak-Flow-Messung durchführen. Dabei muss der Asthmapatient in ein spezielles Röhrchen pusten, das mit einer Messlatte ausgestattet ist. Wird ein bestimmter Wert unterschritten, kann es für den Patienten gefährlich werden. Meist muss in diesem Fall ein Medikament verordnet werden, zum Beispiel ein bronchienerweiterndes Spray. Das sollten Betroffene für den Notfall immer dabei haben.
Naturmedizin zur Unterstützung
In den letzten 30 Jahren sind auch alternative Heilmethoden und Entspannungstechniken bei Asthma erfolgreich eingesetzt worden. Ob diese zur Bekämpfung der Krankheit ausreichen oder eine Therapie mit Medikamenten nur unterstützen sollen, muss vom Einzelfall abhängig gemacht werden. Oft lässt sich der Einsatz von entzündungshemmendem Kortison nicht vermeiden.
Anfälle vermeiden
Asthma bronchiale lässt sich oft nicht vollständig heilen. Aber die Anzahl der Anfälle kann deutlich vermieden werden, wenn man folgende Punkte beachtet: Möglichst allergische Reizstoffe wie Tabakrauch, Tierhaare und Abgase meiden. Bei Smoggefahr, meist an heißen windstillen Tagen, sollten asthmakranke Kinder besser drinnen spielen. Klimawechsel: zum Beispiel in die Berge oder an die See in Urlaub fahren. Sport sollte getrieben werden, aber nicht allzu intensiv und am besten nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin.
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