Wie tief kann ein U-Boot tauchen?
Mit speziellen U-Booten können Wissenschaftler inzwischen zum tiefsten Punkt der Erde vordringen. Quelle: © Esteban de Armas, Shutterstock
Sebastian, 11 Jahre, möchte wissen: "Wie tief kann ein U-Boot tauchen"?
Bei U-Booten unterscheidet man zwischen militärischen U-Booten und zivilen. Die militärischen werden im Krieg oder zur Absicherung eines Landes genutzt, die zivilen für die Meeresforschung oder zur Bergung von Wracks. Je nach Typ ist die Tiefe, die sie erreichen können, unterschiedlich.
Spezielle zivile Tiefsee-U-Boote, auch Tauchboote genannt, sowie Batyskaphen können erheblich tiefer, eventuell sogar bis zum Meeresboden tauchen.
Das Wort Bathyskaph oder Bathyscaph wurde von dem Forscher geprägt. Es setzt sich aus den griechischen Worten "bathos" (Tiefe) und "skaphos" (Schiff) zusammen.
Rekord mit der "Trieste"
1954 tauchte Auguste Piccard erstmals mit dem Bathyscaph „Trieste“ auf eine Tiefe von 4.000 Metern hinab. Das Tauchboot hielt dabei einem Wasserdruck von bis zu 0,42 Tonnen pro Quadratzentimeter stand, was etwa dem 400fachen des Luftdruckes entspricht.
Am 23. Januar 1960 tauchte die „Trieste“ auf die Rekordtiefe von 11.034 Meter hinunter, dem Grund des Marianengrabens. Hier widerstand das Tiefseetauchboot einem Druck von 1,17 Tonnen pro Quadratzentimeter, dem 1.000-fachen des Luftdruckes. Das untescheidet Tiefseetauchboote auch von gewöhnlichen U-Booten.
Die Geschichte der Tiefsee-U-Boote beginnt mit Charles William Beebes` Bathysphere, die 1934 bei Bermuda fast 1.000 Meter tief tauchte. Die Tiefseekugel war mit so dicken Wänden ausgestattet, dass diese dem Wasserdruck widerstanden und der Druck innerhalb der Kabine sich auch im Wasser nicht änderte.
Titanic-Regisseur auf Tauchkurs
Eines der modernsten Tiefsee-U-Boote ist die Deepsea Challenger, mit der "Titanic“-Regisseur James Cameron 2012 allein in den Marianengraben hinabtauchte. Sie hält einem Druck von 1.100 Bar stand und ist mit verschiedensten Instrumenten und Sensoren ausgestattet.
Damit lassen sich unter anderem Temperatur und Wasserdruck messen, der Salzgehalt bestimmen oder sogar Lebewesen einfangen. Nach Abschluss der Expedition spendete Cameron seinen „vertikalen Torpedo“ einem Meeresforschungsinstitut im US-Bundesstaat Massachusetts.