Seit wann gibt es Schiffe und wer hat sie erfunden?
Bei den Inuit waren Boote, wie dieses Kanu, immer von großer Bedeutung, um an Nahrung zu gelangen.
Seit wann gibt es Schiffe? Und wer hat sie erfunden? Das fragt uns Selina, 9 Jahre.
Man geht davon aus, dass die Menschen schon sehr früh begannen „Wasserfahrzeuge" zu benutzen. Die vor- und frühgeschichtlichen Menschen erkannten darin eine Möglichkeit an Nahrung zu gelangen - und so wagten sie sich auf das Wasser. Da es aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen oder Überlieferungen gibt, sondern höchstens archäologische Funde, ist es sehr schwer zu sagen, wer der Erste auf einem Schiff war.
Vielleicht waren die ersten "Schiffe" wie ein Einbaum oder auch ein Floß. In Mitteleuropa geht man davon aus, dass gegen Ende der letzten Eiszeit, etwa nach 8.000 vor Christus die ersten Nomaden mit Hilfe aufgeblasener Felle das Wasser überquerten. Schließlich mussten die Jäger den flüchtenden Rentieren folgen. Diese einfachen Fellboote wurden immer stärker verbessert. Heute sind sie die Kajaks der Iniut. Einbäume wurden nach der Eiszeit in Mitteleuropa nicht verwendet, da es hier kein Holz gab.
Anders dagegen auf den anderen Kontinenten. So weiß man von Einbäumen in Afrika, Indien oder auch auf den Südseeinseln. Diese Einbäume sind so konstruiert gewesen, wie die Einbäume heute, die zum Beispiel im Amazonasgebiet noch eingesetzt werden. Die alten Ägypter verwendeten eine weitere Bautechnik: Schon 3000 vor Christus befuhren sie den Nil mit Schiffen aus zusammengebundenem Schilf.
1.500 Jahre später bauten sie die ersten Schiffe aus Holz. Das erste große Seefahrervolk waren die Phönizier. Ab 800 vor Christus kamen sie über das Meer bis nach Frankreich und England und umsegelten ganz Afrika. In dieser Zeit begannen auch die Griechen mit der Seefahrt.
Aber auch andere Kulturen entwickelten ihre eigenen Schiffskonstruktionen. So zum Beispiel die Asiaten mit ihren Dschunken und Daus. Die Chinesen konnten auch als erste den Kompass lesen und waren schon sehr früh Meister der Navigation.