Graf Zeppelin, der Erfinder der Luftschiffe
Mit dem "Zeppelin" genannten Luftschiff ging der Traum vom Fliegen für die Menschen in Erfüllung.
Der Erfinder der Zeppeline, Ferdinand Graf von Zeppelin, wurde am 8. Juli 1838 in Konstanz als Spross einer alten Adelsfamilie geboren. In der Schule interessierte sich der junge Ferdinand besonders für Physik, Chemie und Mathematik.
Während einer USA-Reise entdeckte er 1863 am Himmel einen Heißluftballon. Ein Mann namens John H. Steiner hatte ihn entworfen, eine Fortentwicklung des Ballons der Brüder Montgolfier aus dem Jahr 1783. Zeppelin war fasziniert, machte Steiner ausfindig und stieg mit dem Ballon auf.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 beobachtete Zeppelin, dass die Franzosen Menschen mit Ballons aus der von deutschen Truppen eingeschlossenen Hauptstadt Paris zu evakuieren versuchten. Die dem Wind ausgesetzten Ballons verfehlten gelegentlich ihr Ziel - zum Unglück ihrer Insassen.
Dieser Vorfall inspirierte Zeppelin. Er brachte seinen ersten Entwurf für einen lenkbaren Ballon zu Papier: ein längliches, zigarrenförmiges Luftschiff, das von Motoren betrieben würde.
Ehe sich Zeppelin ganz dem Luftschiff widmen konnte, durchlief er noch verschiedene Karrierestufen in Militär und Diplomatie. Erst ab 1890 beschäftigte er sich voll und ganz mit der Entwicklung von Starrluftschiffen. 1892 entwickelte Zeppelin zusammen mit dem Techniker Theodor Korber einen Prototypen.
Wie funktioniert ein Zeppelin?
Das Prinzip des Luftschiffes ist einfach: Gefüllt mit Gas, das leichter ist als Luft, erhält es Auftrieb und gleitet, von motorenbetriebenen Propellern angetrieben, voran.
Hier ein Starrluftschiff, vorne unten sieht man die Gondel, dahinter kommen die Kabinen, rechts unten sieht man die Maschinen. Am rechten Ende Höhen- und Seitenruder. In der im mittleren Braun gezeichneten Zone befindet sich der Gassack.
Am 2. Juli 1900 war es endlich so weit: Um 20.03 Uhr, stieg der Graf mit seinem gelben Prototypen LZ 1 400 Meter hoch in den Himmel über dem Bodensee auf. 18 Minuten später landete er rund 6,5 Kilometer vom Startpunkt entfernt. Das Luftschiff wurde auf Pontons aus der schwimmenden Halle auf den Bodensee gezogen. Durch diese intelligente Lösung konnte stets die Windrichtung berücksichtigt werden.
Das Zeitalter der Zeppeline hatte begonnen!
Obwohl mit Gustav Weiskopf und den Gebrüdern Wright kurz darauf die ersten Motorflugzeuge verfügbar wurden, dominierten die starren Riesenzigarren in den nächsten 37 Jahren die Lüfte. Zwischen 1900 und 1938 wurden insgesamt 119 Zeppeline gebaut. Am 29.05. 1916 befand sich Zeppelin zum letzten Mal an Bord eines Luftschiffes. Am 08.03.1917 starb er an einer Lungenentzündung in Berlin. Er wurde auf dem Pragfriedhof in Stuttgart beigesetzt.
LZ 127 "Graf Zeppelin" ging im Oktober 1929 auf Weltfahrt. Die Fahrt führte von Friedrichshafen über New York, Tokio, Los Angeles und zurück nach Friedrichshafen. "Graf Zeppelin" war mit insgesamt 590 Fahrten und rund 1,7 Millionen zurückgelegten Kilometern das erfolgreichste Zeppelin-Luftschiff.
Zeppelin-Ära endet mit einer Katastrophe
Die große Ära der Luftschiffe endete 20 Jahre nach dem Tod des Erfinders, als im Jahre 1937, die Hindenburg zu ihrem Flug nach New York aufbrach und bei der Katastrophe von Lakehurst vermutlich nach einem Blitzschlag in Flammen aufging.
Nach 60 Jahren setzt der Zeppelin Neuer Technologie (NT) die Geschichte würdig fort. Der Erstflug des weltweit einzigartigen halbstarren Luftschiffes erfolgte am 18. September 1997. Mit dem modernen Vielzweck-Luftschiff peilt die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH neue Märkte an, die weder vom Helikopter noch vom Flugzeug abgedeckt werden können.
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