Der Schweinswal: Heimisch in Nord- und Ostsee

 

 

 

 

 

Der Schweinswal gehört zu den kleinen Zahnwalen und ist die einzige Walart, die dauerhaft bei uns in Nord- und Ostsee heimisch ist.

 

 

 

 

Schweinswale gehören zu den kleinsten Walen auf unserer Erde. Es ist die einzige Walart, die dauerhaft bei uns zu Hause ist. Es gibt insgesamt vier Populationen in der deutschen Ost- und Nordsee. Ein Schutzgebiet für Schweinwale gibt es vor Sylt, wo man die Tiere sogar vom Land aus beobachten kann.   

Schweinswale gehören wie die Pottwale und die große Gruppe der Delfine zu den Zahnwalen. Denn im Gegensatz zu den Bartenwalen ist ihr Kiefer mit vielen Zähnen besetzt. Gemeinsam mit fünf anderen Arten bilden die Schweinswale der Nordsee eine eigene Familie unter den Zahnwalen.

 

Scheue Einzelgänger

 

Schweinswale sind Leichtgewichte. Sie wiegen erheblich weniger als ein gleich großer Seehund. Ihr Körperbau ist unverwechselbar: Mit ihrem abgerundeten Kopf und der dreieckigen Rückenflosse unterscheiden sie sich deutlich von den viel bekannteren Delfinen. Im Gegensatz zu den "Flippern" sind Schweinswale übrigens sehr scheu und meist alleine oder in Zweiergruppen anzutreffen.

 

Nachwuchs im Frühsommer

 

Zwischen Mai und Juli werden die meisten Schweinswale geboren. Dann wandern die Weibchen meist dicht an die Küsten heran. Das Kalb kommt nach zehn bis elf Monaten Tragzeit zur Welt und wird mit dem Schwanz zuerst geboren. So kann es nicht ersticken und nach dem langen Geburtsvorgang gleich an die Meeresoberfläche schwimmen, um zum ersten Mal Luft zu holen. Es wiegt fünf Kilogramm und wird etwa acht Monate lang gesäugt.

 

Tieftaucher

 

Bereits nach fünf Monaten fangen die Jungen die ersten Fische, nach etwa einem Jahr sind sie selbstständig. Schweinswale fressen hauptsächlich Fische, aber auch Krebse, Würmer, Schnecken und Tintenfische. Auf der Jagd können sie bis zu sechs Minuten unter Wasser bleiben und mehrere hundert Meter tief tauchen.

 

Gefahr in Fluss und Meer

 

Weltweit gehört der Schweinswal nicht zu den bedrohten Walarten. So gibt es allein in der Nordsee 300.000 Tiere. In der zentralen Ostsee ist die Population aber akut vom Aussterben bedroht. Jährlich sterben mehr Tiere durch Fischernetze als neu geboren werden. Auch in den Mündungsbereichen der Flüsse Weser, Ems und Elbe kommen Schweinswale vor, weil sie hierhin ihre Beute verfolgen. Gerade in diesen stark befahrenen Wasserstraßen sind die scheuen Tiere gefährdet, besonders durch die Schiffschrauben von Motorbooten.

 

Steckbrief Schweinswal

 

Größe: durchschnittlich 1,50 Meter
Höchstalter: 10 bis 15 Jahre
Nahrung: fettreiche Kost, wie Makrelen und Heringe, aber auch Kabeljau und Steinbutt
Verhalten: kann bis zu 6 Minuten unter Wasser bleiben und bis zu 80 Meter tief tauchen; ist sehr schreckhaft und scheu.
Geburt: Ende Mai bis Anfang Juni bringen die Weibchen nach 10 bis 11 Monaten Tragzeit ein Kalb zur Welt. Es wird noch 8 Monate lang von seiner Mutter gesäugt.