Warum fressen Tiere im Wald so gerne die Baumrinde der Bäume?


Viele Tiere nutzen Baumrinde als Notnahrung. Bei manchen vertretern der  Rindenkäfer steht Baumrinde aber als Hauptnahrung auf dem Speiseplan.

Ist euch beim Waldspaziergang auch schon einmal aufgefallen, dass bei Fichten und Kiefern oft Rindenstücke abgeknabbert sind?

Wälder in Mitteleuropa

Unsere Wälder in Mitteleuropa sind oft aufgeforstete Fichten- und Kiefernmonokulturen. Monokultur heißt, dass statt unterschiedlicher Baumarten lange Zeit Wälder mit nur einer Baumart bepflanzt wurden - eben Kiefern oder Fichten. Die Nadelbäume wurden in dichten Reihen gepflanzt, um den Wald einfacher zu bewirtschaften und gute Holzernten zu erzielen.

Baumrinde als Notnahrung

Für die Menschen mag das ein Vorteil sein, für die Tiere nicht: Statt der flächendeckenden Mischwälder mit Unterholz, Gestrüpp und Pflanzen, finden die Wildtiere in den Monokulturen nur wenig zu fressen. Rehe oder auch Elche in Skandinavien weichen erst dann auf Rinde als Nahrung aus, wenn sie nach einem langen Winter keine kleinen Äste und Blätter mehr finden.

Unterschiedliche Nutzung von Baumrinden

Biber haben auf dem Speiseplan ebenfalls Baumrinde – am liebsten von Weiden und Pappeln. Auch kleine Nagetiere wie Schlafmäuse oder Bilche fressen Rinde. Verschiedene Vögel suchen unter der Rinde nach Insektenlarven. Bäume die durch Wildverbiss stark abgeschält wurden, müssen gefällt werden.

Rindenkäfer (siehe Foto oben) haben - wie ihr Name schon sagt - Rinde zum Fressen gern. Die kleinen bis mittelgroßen Käfer (biologischer Name: Colydiidae) leben in den Bohrgängen anderer Käferarten, in morschem Holz oder direkt unter der Rinde. Neben Rinde und verrottendem Holz fressen manche Arten auch im Holz lerbende Insekten oder Pilze. In Deutschland gibt es 20 Arten des Rindenkäfers, die teilweise vom Aussterben bedroht sind.