Wie kann man die Stärke eines Vulkanausbruchs messen?
Die Skala, mit der man Vulkanausbrüche misst, reicht von 0 bis 8. Ein Ausbruch der Stärke 8 hat es in den letzten 10.000 Jahren nicht gegeben.
Wissenschaftler, die sich professionell mit Vulkanen beschäftigen, nennt man Vulkanologen. Sie können Ausbrüche oftmals vorhersagen. Aber wie wird eigentlich die Stärke eines Vulkanausbruchs gemessen? Florian, 9 Jahre, stellt diese Frage.
Vulkanausbrüche können, je nach Art des Vulkans, nach Lage und Wetter sehr unterschiedlich ablaufen. Die Stärke eines solchen Ereignisses wird anhand der VEI-Skala angegeben. "VEI" ist die englische Abkürzung für "Volcanic Explosivity Index", zu deutsch: der "Vulkanische Explosivitäts-Index". Das ist eine logarithmische Skala von 0-8.
Stärke seit 1982 messbar
Die Forscher Chris Newhall vom U.S. Geological Survey und Steve Self von der Universiät Hawaii führten diese Skala 1982 ein und machten damit erstmals eine relative Messbarkeit für Vulkanausbrüche möglich. Die Menge an ausgestoßenem vulkanischem Material und die Höhe der Rauchsäule eines Ausbruchs geben an, auf welcher Stufe der VEI-Skala ein Vulkanausbruch eingeordnet werden muss.
Die Stärke eines Vulkanausbruchs wird also anhand verschiedener Daten berechnet, die von unterschiedlichen seismografischen und geologischen wissenschaftlichen Geräten kommen.
Was bedeutet "logarithmisch"
Die Skala ist logarithmisch aufgebaut, das heißt, jede Stufe ist zehnmal so stark wie die davor. Die Einteilung reicht von 0 bis 8, wobei null ein relativ harmloses vulkanisches Ereignis beschreibt und acht einen gigantischen Ausbruch mit weltweiten Auswirkungen. Die Skala könnte, falls nötig, nach oben erweitert werden. Allerdings käme eine Eruption der Stärke neun einer nie da gewesenen Katastrophe auf der Erde gleich.
Größte Vulkanausbrüche der Neuzeit
Starke Vulkanausbrüche hat es in der Menschheitsgeschichte immer wieder gegeben, zum Teil mit katastrophalen Folgen für Mensch und Tier. Der heftigste Ausbruch der letzten 10.000 Jahre ereignete sich zwischen dem 10. und 15. April 1815 auf der indonesischen Insel Sumbawa. Der Vulkan Tambora schleuderte mit gewaltiger Wucht etwa 160 Kubikmeter Material in die Atmosphäre. Auf der VEI-Skala wurde der Ausbruch mit 7 gemessen.
Stärke 8 noch nie aufgezeichent
Der Ausbruch des Krakatau, ebenfalls in der indonesischen Inselwelt, war der zweitgrößte Vulkanausbruch der Neuzeit. Seine Stärke erreichte einen Vulkanexplosivitätsindex von 6. Vergleichbar in der jüngsten Vergangenheit ist der ungefähr halb so starke Ausbruch des Pinatubo 1991. Einen VEI von 8 erreichte - glücklicherweise - keine Eruption in den letzten 10.000 Jahren.