Warum sind Schmetterlinge bunt?

 

Viele Schmetterlinge sind erstaunlich farbenprächtig, andere wiederum sind so unauffällig gemustert, dass man sie fast nie zu sehen bekommt. Wie kommt das? Das möchte Sabrina, 11 Jahre, wissen.

 

 

 

Das Pfauenauge gehört zu den prächtigsten heimischen Schmetterlingen.

 

 

 


Man kann unter den Schmetterlingen einige der farbenprächtigsten Lebewesen unseres Planeten finden. Millionen winziger Schuppen, die auf beiden Seiten der vier Schmetterlingsflügel dachziegelartig angeordnet sind, sind für die enorme Vielfalt an Farben und Zeichnungen verantwortlich. Jede einzelne kleine Schuppe hat sich aus einer einzigen Zelle gebildet und entspricht einem Haar.

Diese mikroskopisch kleinen Gebilde sind als Träger für die bunten Farben der Schmetterlinge verantwortlich, ihre Musterungen entstehen entsprechend der unterschiedlichen Anordnung. Die Flügelfärbung der Schmetterlinge kann entweder durch Pigment- oder auch Strukturfarben erzeugt werden, wobei meist eine Kombination aus beidem vorhanden ist.

 

Pigmentfarben

 

Pigmentfarben sind chemische Verbindungen, die bei Stoffwechselprozessen entstehen und Licht ganz bestimmter Wellenlängen absorbieren. Viele Schmetterlinge haben einen hohen Schwarzanteil, um Wärme speichern zu können. Melanin, das diese schwarze oder auch braune Färbung erzeugt, ist daher ein besonders häufig auftretendes Pigment.

Für Creme- und auch Gelbfärbung einiger Falter sind Flavone zuständig, Endprodukte pflanzlicher Stoffe, die der Schmetterling bereits im Raupenstadium als Nahrung aufnimmt und in seinem Körper speichert. Grüne Pigmente der Raupen stammen vom Farbstoff Chlorophyll in Pflanzen. Weitere Pigmente sorgen für Weiß- Orange-, Gelb- und Rottöne.
Ganz frisch geschlüpfte Schmetterlinge sind am intensivsten gefärbt, da die Pigmente hier noch ihre volle Kraft entfalten können. Das Sonnenlicht bleicht sie im Lauf ihres Lebens immer mehr aus.

 

Strukturfarben

 


Strukturfarben werden im Gegensatz zu den chemisch erzeugten Pigmentfarben durch die physikalischen Eigenschaften der Schmetterlingsschuppen erzeugt. Die herrlichsten Farbtöne entstehen durch Lichtreflexe an der Oberflächenstruktur der Schuppen. Die Schuppen haben keine glatte Oberfläche, sondern sind meist längs verlaufend in Rippen geteilt. Diese Strukturen brechen das Licht und bestimmen je nach Einfallwinkel den Farbeindruck.

 

Der Zweck von Farben

 

Doch warum macht sich die Natur so eine Mühe? Dunkle Farben helfen den Schmetterlingen dabei, die Wärme der Sonnenstrahlen zu speichern. Braun- Beige- oder Grüntöne sind von Nutzen, wenn es darum geht, sich vor Vögeln und anderen Feinden zu verstecken. Viele Schmetterlinge sind wahre Meister in Sachen Tarnung. Um sich vor Feinden zu schützen, können durch Farbe oder Muster nahezu mit ihrer Umgebung verschmelzen und sich damit vor Fressfeinden verbergen.

 

Achtung ungenießbar!

 

Auch das Gegenteil dient als Schutz: Auffällig leuchtende, kontrastreiche Farben sind oft eine Warnung, dass dieser Falter ungenießbar und giftig ist. Tatsächlich gibt es einige giftige Schmetterlingsarten, doch viele haben sich ein solches Äußeres zugelegt, um ihre Umgebung zu täuschen. In Wirklichkeit handelt es sich um ungiftige Insekten, die sich mit der Warnfärbung nur selbst schützen. Dies nennt man Mimikry.