Wie verdauen Schlangen ihre Nahrung?
Schlangen können monatelang von ihren angefressenen Reserven zehren. Doch wenn sie fressen, dann können sie auch riesige Portionen auf einmal hinunterschlingen. Emil, 9 Jahre, fragt, wie die Verdauung bei Schlangen funktioniert.
Die Verdauung von Schlangen ist für schlechte Zeiten ausgerichtet. Sie können auf Vorrat Beutetiere fressen, die größer und schwerer sind als sie selbst. Quelle: © Marek Melechovsky, Shutterstock
Wissenschaftler der Universität Jena haben an drei Meter langen Pythons untersucht, wie die Tiere es schaffen, plötzlich eine Beute zu verschlingen und zu verdauen, die manchmal größer und schwerer ist als die Schlange selbst.
Turbo-Verdauung bei Pythons
Die Pythons verfügten über eine Art "Turbo-Verdauung", bei der sich Leber und Dünndarm bis auf das dreifache vergrößern können - sie blasen ihre Organe sozusagen auf. Dabei wird der Dünndarm durch den Blutdruck bei Bedarf vergrößert. Wurde die Mahlzeit verdaut, werden der Darm und die Leber wieder kleiner, bis sie den Ruhezustand erreichen.
Fressen als Schwerstarbeit
Für die Schlange ist das Fressen Schwerstarbeit. Schon während sie ihre Beute verschlingt, beginnt sie heftig zu atmen. Herz und Lunge kommen auf Hochtouren. Während der Verdauung selbst verbraucht die Schlange vierzig Mal mehr Sauerstoff als im Ruhezustand. Eine solche Leistung vollbringt ein Pferd im gestreckten Galopp - allerdings nur für ein paar Minuten. Die Schlange dagegen hält tagelang durch. Nach dem Verdauen schrumpfen die Organe innerhalb einer Woche wieder auf die normale Größe zurück.
Nahrung auf Vorrat
Die Leber wird als Zwischenspeicher genutzt, anschließend werden die Nährstoffe in die Fettdepots transportiert und so kann die Schlange ihre Vorräte nach und nach aufbrauchen.