Giftschlangen in Deutschland
In Deutschland gibt neben ungiftigen Natternarten sogar Giftschlangen: die seltene Kreuzotter und die Aspisviper. Wie kommen diese Tiere mit dem langen und kalten Winter zurecht? Und sind sie wirklich so giftig, dass es für den Menschen gefährlich wird?
Auch in Deutschland gibt es Giftschlangen. Quelle: © Kristian Bell. Shutterstock
Schlangen sind wechselwarme Tiere. Das heißt, ihre Körpertemperatur, und damit ihre Aktivität, richten sich nach der Umgebungstemperatur. Wenn es im Herbst und Winter kalt wird, fallen unsere einheimischen Schlangen in die Kältestarre. Dieser Zustand kann von den Reptilien nicht gesteuert werden und wird allein durch die kalten Umgebungstemperaturen ausgelöst.
Schlangen können einfrieren
Die Starre wird erst beendet, wenn gestiegene Außentemperaturen den Organismus wieder erwärmen. Auch während der Starre kann sich die Schlange langsam bewegen, um tiefer in den etwas wärmeren Boden zu kriechen, sollten die Temperaturen weiter sinken. Sie kann aber während der Kältestarre auch festfrieren, was für sie zumeist den Tod bedeutet.
Trotz Gift – keine Panik
Die Aspisviper und die Kreuzotter sind die beiden einzigen Giftschlangen in Deutschland. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, hierzulande von diesen Schlangen gebissen zu werden. Sie greifen nur an, wenn sie sich absolut in die Enge gedrängt fühlen. Im Allgemeinen flüchten Schlangen, wenn sie starke Bodenvibrationen, etwa durch Schritte eines Menschen, spüren. Die meisten Schlangenarten leben bei uns in Süd- und Südwestdeutschland.
Was tun bei einem Schlangenbiss?
Sollte es doch passieren, dann gilt: Nach einem Biss Ruhe bewahren! Keine Wildwestmethoden wie Ausbrennen oder Aussaugen anwenden. Schnell ins nächste Krankenhaus, wenn möglich eine genaue Beschreibung der Schlange abgeben. Dadurch kann ein passendes Medikament verabreicht werden. Am gefährlichsten ist der Biss der Kreuzotter – jedoch nur für geschwächte Menschen, insbesondere Kinder und Ältere.