Bernstein: Das Gold des Meeres
Erst durch kleine Insekten wird der Bernstein richtig kostbar. Quelle: © Public Domain
Wir kennen ihn als Schmuck, als Handschmeichler in der Hosentasche und als Andenken aus dem Ostseeurlaub: den goldbraunen bis karamellfarbenen Bernstein. Aber was ist Bernstein überhaupt?
Stein oder nicht Stein ...
Auch wenn er aussieht wie ein Edelstein und den Stein im Namen trägt – der Bernstein ist eigentlich kein Stein. Vielmehr handelt es sich um versteinertes Harz von urzeitlichen Nadelbäumen. In der Vorzeit waren weite Teile Europas mit tropischen Wäldern bewachsen. Einige Nadelbaumarten sonderten ein schnell fließendes Harz ab, das bei Kontakt mit Luft sehr schnell hart wurde.
Wenn solche Tropfen ins Wasser fielen, bildete sich im Laufe von Jahrmillionen durch Ablagerungen auf dem Meeresgrund unter Luftabschluss der Bernstein. Heute wird der "fertige" Bernstein wieder an die Strände gespült. Wenn du Glück hast, kannst du ihn zwischen Muschelschalen und Schwemmholz am Nord- oder Ostseestrand finden.
Das Gold der Meere
Bernstein ist wertvoll und wird als Schmuckstein gehandelt und verarbeitet. Früher wurde er sogar als Zahlungsmittel genutzt. Bereits in der Steinzeit wurden Schmuckstücke und Grabbeigaben aus Bernstein geschnitzt. Am beliebtesten war Schmuck aus Bernstein zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert.
Woher hat der Bernstein seinen Namen?
Hält man ein Feuerzeug an einen Bernstein, so kann man feststellen, dass er brennt! Von dieser Eigenschaft hat er auch seinen Namen. Der Begriff geht auf ein mittelniederdeutsches Wort für brennen, nämlich „bernen“ zurück. Der Name bedeutet also eigentlich "Brennstein".
Wie kommt die Mücke in den Bernstein?
Besonders interessant und kostbar wird der Bernstein erst durch Einschlüsse, so genannte Inklusen. Meistens sind das kleine Insekten wie Libellen und Mücken oder Pflanzenstückchen. Während Pflanzenteile nur hineinzufallen oder überronnen werden brauchten, wurden die Tiere von dem schnell ausfließenden Harz der Bäume "gefangen". So festgeklebt hatten sie keine Chance zu entkommen. Der nächste Harztropfen konnte sie dann einschließen.
Nicht nur Sammler und Schmuckliebhaber freuen sich über den Anblick von Inklusen. Forscher können durch sie Rückschlüsse auf die Artenvielfalt der Urzeit ziehen. Übrigens: Auch in dem Film "Jurassic Park" spielt eine in Bernstein eingeschlossene Mücke eine Rolle. Diese hatte vor ihrem Tod einen Dinosaurier gebissen und das Blut ist für die Forscher die Quelle von Dino-DNA, also dem genetischen Material einer Urechse. Dass man auf diesem Weg einen Dinosaurier klonen könnte, ist aber der Fantasie der Drehbuchautoren entsprungen.
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