Wieso sind Spinnen keine Insekten?
Spinnen haben mehrere Einzelaugen und können damit Bilder, Bewegungen Formen und wahrscheinlich sogar Farben erkennen. Für Insekten dagegen sind die aus vielen kleinen Einzelaugen zusammengesetzten Facetten- oder Netzaugen typisch.
Spinnen und Insekten bevölkern die Erde schon seit rund 400 Millionen Jahren. Auch wenn sie Gemeinsamkeiten besitzen, sind es zwei unterschiedliche Tierklassen. haben, Tarek, 8 Jahre, wüsste gern, warum Spinnen keine Insekten sind.
Für uns sind Spinnentiere und Insekten auf den ersten Blick ähnlich und schwer zu unterscheiden. Beide zählen zum Stamm der Gliederfüßer, also Tieren, die ein Außenskelett und gegliederte Beine haben. Aber es sind zwei verschiedene Klassen. Denn es gibt markante Unterschiede, die man bei genauer Betrachtung auch gut erkennen kann:
Die Unterschiede
Spinnen haben zwei deutlich voneinander abgesetzte Körperabschnitte: den Vorder- und den Hinterkörper. Insekten verfügen dagegen über drei Körperabschnitte: Kopf, Brust und Hinterleib.
Eine Spinne hat im Normalfall acht Hinterbeine, Insekten haben nur sechs. Insekten haben immer Fühler und die meisten besitzen Flügel. Spinnen haben weder noch. Dafür besitzen die meisten Spinnentiere am Ende ihres Hinterleibs die Spinnwarzen, mit denen sie unterschiedliche feine Seidenfäden herstellen können für ihre Netze, um Kokons zu bauen oder ihre Beute mit einem Fangfaden zu fangen. Diese fehlen wiederum den Insekten.
Insekten verfügen über Facetten- oder Netzaugen, die aus vielen kleinen Einzelaugen zusammengesetzt sind. Die meisten Spinnen haben dagegen acht Einzelaugen, wobei sie auf zwei unterschiedliche Arten aufgebaut sind: Haupt- und Nebenauge. Mit ihre Hauptaugen können Spinnen Bilder erkennen und wahrscheinlich auch Farben sehen. Die Nebenaugen registrieren Bewegungen.
Und alle Spinnen haben ein Paar Cheliceren am Kopf, also Mundgliedmaßen, die in beweglichen Klauen enden, aus denen die Tiere Gift in ihre Beute spritzen können.
Pfui, Spinne!
Manche Menschen ekeln sich vor Spinnen, aber das ist nicht nötig. Sie sind sogar sehr faszinierend, wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt und sie in Ruhe beobachtet. Spinnen sind auch sehr nützlich, weil sie Fliegen und Stechmücken in ihren Netzen fangen und uns so vor einer Mückenplage bewahren.
Nützliche Haustiere
Von Amazonasindianern wissen wir, dass sie sich Spinnen sogar als Haustiere halten. Damit schützen die Indianer ihre Familien vor Malaria, weil die Spinnen die Mücken fressen, die diese Krankheit übertragen. Die Krieger nehmen manchmal Tagesreisen auf sich, um eine Spinne zu diesem Zweck in ihr Heim zu holen.
Es gibt über 80.000 Spinnenarten, davon sind erst 41.000 erforscht. Die andere Hälfte ist noch weitgehend unbekannt. Sie werden wegen ihre kleinen Größe und ihres Aussehens oft den Insekten zugeordnet. Dabei gehören die Spinnen zu einer eigenen Art, den Arachnida (Spinnentiere).