Was ist eine Gottesanbeterin?

Bedingt durch den Klimawandel leben Gottesanbeterinnen seit einigen Jahren sogar in Deutschland.  

Von der Gottesanbeterin hört man schaurige Geschichten. Was ist das für ein Tier? Das fragt uns Ann-Sophie, 10 Jahre

Die Gottesanbeterin wurde 2017 zum Insekt des Jahres 2017. Ursprünglich aus Afrika stammend hat sich die Fangheuschrecke in den letzten Jahren immer mehr nach Norden ausgebreitet. Bis auf Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde sie inzwischen schon in allen deutschen Bundesländern gesichtet.

Von Süden nach Norden

Grund für diese Entwicklung ist der Klimawandel. Früher tauchte die Gottesanbieterin höchstens im Südwesten Deutschlands auf. Jetzt trägt „Mantis religiosa“, so ihr biologischer Name, dazu bei, die Tierwelt bei uns zu bereichern. Noch wird sie bei uns als bedrohte Art geführt. Das könnte sich aber bald ändern, da sie immer mehr Orte besiedelt.

Gebetshaltung bei der Beutepirsch

Besonders wohl fühlt sich die Gottesanbetin in trockenen, sonnigen Gegenden. Dort geht sie auf Beutefang indem sie sich langsam an Insekten, Frösche, Eidechsen und Mäuse heranpirscht. Die Haltung, die sie dabei einnimmt – angewinkelte, nach oben gestreckte Vorderbeine –erinnert an die Gebetshaltung Gläubiger. Daher der Name Gottesanbeterin.

Blitzschnelle Jägerin

Beutetiere haben gegen die Gottesanbeterin kaum eine Chance. Zunächst fixierte sie das Tier, das sie fangen möchte, mit ihren riesigen Facettenaugen, dann schlägt sie blitzschnell zu. Der Fangvorgang dauert gerade einmal 50 bis 60 Millisekunden. Das ist etwa sechs Mal schneller als ein Mensch mit seinem Auge blinzeln kann.

Fortpflanzung

Auch bei der Paarung ist die Gottesanbeterin nicht immer zartfühlend. Es kann schon einmal vorkommen, dass das Weibchen den Kopf des Männchens während oder nach der Begattung verspeist. Das ist aber nicht zwingend der Fall.

Doch auch dem Weibchen ist kein langes Leben vergönnt. Es stirbt noch vor Beginn des Winters, sorgt aber dafür, dass ausreichend Nachkommen überleben. Bis zu 200 Eier werden in einem schaumartigen Kokon an Steinen oder Grashalmen befestigt. Hier können die Larven auch den kalten Winter überstehen bis sie im Frühjahr schlüpfen. 

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