SOS: Erste Hilfe für Haustiere

 

 

 

 

 

Wenn ein Haustier in Not gerät, dann heißt es schnell handeln und einen kühlen Kopf bewahren.
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Egal, ob Scherbe in der Pfote, akute Vergiftung oder Verkehrsunfall  - wichtig ist es jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn Stress und Hektik schaden eurem Haustier nur. Wahrscheinlich hat es ohnehin schon Angst und Schmerzen und ihr solltet es nicht noch weiter verunsichern.  

 

In der Ruhe liegt die Kraft

 

Aber: Auch wenn ihr das Tier gut kennt, ist Vorsicht geboten. Denn in einer Ausnahmesituation kann es auch sein, dass euer Haustier schnappt oder kratzt, obwohl es normalerweise ganz lieb ist. Bei Hunden empfiehlt sich sogar manchmal ein Schnauzenband aus einer Mullbinde oder einem Stofftaschentuch anzulegen. Allerdings nicht bei bewusstlosen Tieren, denn dann besteht die Gefahr, dass sie ersticken.

 

Für den Ernstfall gewappnet

 

Um für den Notfall gewappnet zu sein, könnt ihr euch die wichtigsten Telefonnummern zurechtlegen oder am besten auf dem Handy einspeichern. Erster Ansprechpartner ist natürlich der Tierarzt. Sollte er nicht erreichbar sein, an die nächstgelegene Tierklinik wenden. In großen Städten gibt es auch eine Tierrettung, wenn es darum geht, ein verletztes Tier zu bergen. Wer einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs für Tiere absolvieren möchte, kann das zum Beispiel bei den Johannitern tun.

 

Einen Notruf richtig absetzen

 

Im Falle eines Notrufes, ist es entscheidend die wichtigsten Informationen durchzugeben. Dabei nicht vorschnell auflegen, sondern dem Angerufenen immer Zeit zum Nachfragen geben.
Merkt euch einfach die 4 Ws:
1. Wer ruft an?
2. Was ist passiert?
3. Wo ist es passiert?
4. Wer, in diesem Fall, welches Tier, ist betroffen.

 

Die Erstversorgung

 

Wenn ihr merkt, dass mit eurem Tier etwas nicht stimmt, solltet ihr Kreislauf und Atem kontrollieren. Ein zu flaches Atmen ist genau so auffällig wie schnelles Hecheln. Den Herzschlag fühlt man bei Hunden, Katzen und Kleinsäugern an der Innenseite des Oberschenkels. Alarmierend sind blasse Schleimhäute (Augenlid, Maul) und eine von der Norm abweichende Körpertemperatur. Dabei ist es von der Tierart abhängig, wann man von Fieber spricht. Das ist bei Hunden und Katzen erst ab etwa 39 Grad Celsius der Fall, bei Hamstern schon ab 37, bei Meerschweinchen ab 37,5 und bei Kaninchen ab 38,5 Grad Celsius.

 

Schokolade lecker für uns, giftig für Hunde

 

Übrigens: Nicht alles was uns Menschen bekommt, ist auch für Haustiere genießbar. Gar nicht verträglich bis je nach Menge tödlich können sein: Schokolade (je höher der Kakaogehalt umso giftiger), Zwiebeln roh und gebraten, Avocado, rohe Kartoffeln, Süßstoff, Weintrauben und Rosinen. Gefährlich sind außerdem zerbissene Kerne von Steinobst, Zigarettenkippen, Alkohol, Medikamente, Putzmittel, Teebaumöl, Unkrautvernichtungsmittel und Farben und Lacke aller Art.

 

Vorsicht vor Gummibaum, Ficus [&] Co.

 

Auch Gartengewächse und Zimmerpflanzen bergen ein Vergiftungsrisiko. Giftig sind zum Beispiel Wurzeln von Alpenveilchen, Weihnachtssterne, Yucca-Palmen, Gummibäume und alle Ficusarten. Draußen sollten Haustiere die Schnauzen von Efeu, Buchsbaum, Farn, Eibe, Goldregen, Herbstzeitlose, Oleander und Rhododendron lassen. Alle genannten Pflanzen können auch für Menschen tödlich sein.

 

So schützt Ihr Eure Haustiere

 

In allen Notfällen ist der Tierarzt natürlich der erste Ansprechpartner. Aber auch ihr könnt einen Teil dazu beitragen, um eure Tiere zu schützen und vor eventuellen Gefahrenquellen fernzuhalten, etwa Stromkabel, giftige Nahrungsmittel, kleine Spielzeuge, die verschluckt werden können etc..  Hunde zum Beispiel auf der Straße und im Wald besser anleinen (Jäger dürfen auf wildernde Hunde schießen) und nicht bei hohen Temperaturen (Gefahr von Überhitzung) im Auto lassen. Vorsicht ist bei Klappfenstern und gekippten Fenstern geboten - für Katzen oft eine tödliche Falle.