Welche Farbe hatten die Dinosaurier?
Je nach Lebensweise haben Dinosaurier ihre Hautfarbe als Signal oder zur Tarnung eingesetzt.Quelle: © Elenarts, Shutterstock.
Giftgrün, knallgelb oder signalrot: Die Dinosaurier in Büchern und Filmen sind oft leuchtend bunt gefärbt. Dennoch konnten Forscher bisher nur Vermutungen anstellen. Denn die Haut der Dinosaurier gehört zu den Körperteilen, die normalerweise nicht überdauern. Durch versteinerte Hautabdrücke wusste man zwar einiges über die Struktur der Dino-Haut, aber nichts über ihre Färbung.
Tarnfarben und Signalfarben
Wissenschaftler stellten deshalb Vergleiche mit heute existierenden Tieren an. Sie untersuchten Tiere, die in einer ähnlichen Umgebung leben wie damals die Dinosaurier sowie heutige Verwandten der Dinos wie Krokodilen und Echsen. So ging man zum Beispiel davon aus, dass sich pflanzenfressende Saurier – ähnlich wie heutige Pflanzenfresser – getarnt haben müssen.
Die Farbenpracht bei vielen heute lebenden Wirbeltieren lässt vermuten, dass auch Dinosaurier Farben als Signale eingesetzt haben: um andere Tiere vor einem Angriff zu warnen, um sich möglichst gut ihrer Umgebung anzupassen oder um besonders aufzufallen. Sehr unwahrscheinlich ist es, dass große Dinos schwarz gefärbt waren. Dadurch hätten sich die Tiere in der Sonne viel zu stark erhitzt.
Ein Beispiel: Der Raubdinosaurier Coelophysis, der in der Trias-Zeit vor 228 bis 200 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika lebte, könnte wie ein Tiger gestreift gewesen sein. Er jagte seine Beute im feuchtwarmen Küstenwald. Dort bieten Streifen eine gute Tarnung – wie auch bei heutigen Tigern, die in den Wäldern und Grasländern Asiens auf Beutefang gehen.
2010 gelang es, aus den versteinerten Federn des Echsenbeckendinosauriers Sinosauropteryx Pigmentzellen herauszufiltern, die für die Färbung verantwortlich sind. Diese winzigen Zellorgane, sogenannte Melanosomen, bilden in ihrer Anordnung klar abgegrenzte Muster. Sie sind auf den Versteinerungen deutlich unter dem Rasterelektronenmikroskop erkennbar.
Rotbraunweiß gestreift mit Federn
Ganz exakt konnten die Forscher die Farbe der Federn allerdings nicht bestimmen. Sie fanden die beiden Pigmenttypen Eumelanin und Phäomelanin: Eumelanin sorgt für bräunlich-schwarze Farbtöne, Phäomelanin für gelbe bis rote.
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass der Sinosauropteryx – er war etwa so groß wie ein Labrador – einen rotbraun-weiß gestreiften Schwanz besaß. Das Federkleid des urtümlichen Vogels Confuciusornis hingegen hatte vermutlich weiße, schwarze und orangebraune Flecken.