Was bedeutet Massentierhaltung?

 

60.000 Schweine in einem Großbetrieb? Das ist in der Massentierhaltung keine Seltenheit. Aber was bedeutet Massentierhaltung eigentlich? Das fragt uns Aileen, 10 Jahre.

 

 

 

So sieht es in der Massentierhaltung leider nicht aus: Diese Ferkel haben ausreichen Platz und Stroh zum Liegen und Fressen, ein vergleichsweise artgerechtes Leben. Quelle © Dmitry Kalinovsky, shutterstock

 

 

 


Eigentlich brauchen wir in Deutschland keine Massentierhaltung. Wir produzieren viel mehr Fleisch und Milch, als wir selbst verbrauchen können. Trotzdem zahlt der Staat Geld dafür, dass Überschüsse ins Ausland verkauft werden können. So ist Deutschland zum Beispiel nach China und den USA der größte Produzent von Schweinefleisch: 110 Millionen Tonnen werden jedes Jahr produziert.

 

Wie viel Platz hat ein Schwein?

 

Massentierhaltung bedeutet grundsätzlich, dass viele Tiere auf wenig Raum gehalten werden. So muss etwa ein Mastschwein mit einem Meter mal 75 Zentimeter Platz auskommen. Das ist der gesetzliche Mindestwert: In der Massentierhaltung leben also zwölf Schweine auf neun Quadratmetern. Wenn man bedenkt, dass ein Schwein ein Schlachtgewicht von etwa 110 Kilogramm hat, gibt es umso weniger Platz je größer die Schweine werden.

 

Frust und Aggression

 

Für Spielen, Futter suchen und Bewegung gibt es in der Massentierhaltung kaum Möglichkeiten. Die Tiere reagieren darauf häufig mit Frust und fangen an, ihre Artgenossen zu verletzen.
Um dies zu vermeiden, werden zum Beispiel Hühnern die Schnäbel gekürzt, damit sie sich nicht gegenseitig totpicken. Ferkeln werden die spitzen Eckzähne abgezwickt und die Enden ihrer Schwänze, weil sie sich gegenseitig beißen. Vielen Kälbern werden die Ansätze ihrer Hörner verätzt oder ausgebrannt. Hörner können gefährliche Waffen sein, die Rinder vor allem dann einsetzen, wenn es ihnen zu eng wird.

 

Wie geht es besser?

 

Trotzdem lassen sich auch in der modernen Landwirtschaft möglich, die Tiere zumindest teilweise ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu lassen. So haben Kühe dann ein vergleichsweise gutes Leben, wenn sie in einem hellen Laufstall mit getrennten Fress- und Schlafbereichen leben und sogar auf die Weide dürfen. Schweine lieben Bewegung un viel Stroh – zum fressen oder liegen. Allerdings kosten diese Haltungsformenmehr Geld und deshalb ist auch das Fleisch von solchen Tieren teurer.

 

Neben den Haltungsbedingungen kommt es natürlich noch darauf an wie ein Bauer und seine Angestellte die Tiere behandeln. Wenn sie freundlich zu den Tieren sind, kann das viel dazu beitragen, dass es ihnen gut geht.