Warum zerstören Termiten Häuser?
Da Termiten Zellulose als Baumaterial benötigen, haben sie diesen Stoff auf ihrem Speiseplan.Quelle: © Pan Xunbin, Shutterstock
Termiten sind die Architekten im Insektenreich. Ihre Bauten können bis zu sieben Meter hoch und bis zu 28 Meter breit werden. Das ist fast so hoch wie ein dreistöckiges Haus. Im Gegensatz zu unseren Häusern bestehen Termitenhügel zum Großteil aus Erde und zerkautem Pflanzenmaterial. Termiten sind auch dafür bekannt, dass sie Häuser der Menschen angreifen. Doch warum zerstören Termiten Häuser?
Baumaterial für Termitenhügel
Um Termitenhügel zu errichten, benötigen die Termiten Zellulose. Dieser Stoff ist in Pflanzen und vor allem im Holz enthalten. Damit Termiten ihre Häuser errichten können, fressen sie Holz und Pflanzenreste. Anschließend scheiden sie die Zellulose wieder aus. Durch die Vermengung mit Speichel und Kot entsteht ein Gemisch, aus dem der Termitenbau besteht. Dieses kann extrem hart werden, wenn es trocknet.
Der Termitenhügel ist sehr stabil und trotzt der Witterung. Die eindruckvollsten Termitenhügel findet man vor allem in den Savannenlandschaften Afrikas und Australiens. Trotz der hohen Temperaturen in diesen Gegenden ist es im Termitenhügel recht kühl. Der Termitenhügel funktioniert wie eine Lüftung. Die Gänge sind so gebaut, dass ständig kühle Luft in den Termitenhügel strömt und dieser gut durchlüftet wird.
Termiten in Städten
Die meisten Termitenarten leben in Australien und Afrika. In der warmen trockenen Luft der Savanne fühlen sie sich wohl. In Deutschland gibt es keine natürlichen Termitenvorkommen. Jedoch wurden Termiten um 1930 nach Hamburg eingeschleppt. Diese gelangten über einen Holztransport in die Hafenstadt und vermehrten sich dort. Sie fraßen hölzerne Dachstühle und knabberten sogar Papier an. Alles, was Zellulose enthält, schmeckte den Termiten. Irgendwann waren einige Häuser so baufällig, dass sie abgerissen werden mussten.
Wie überleben Termiten in deutschen Städten?
Bis heute gibt es immer noch Termitenvorkommen in Hamburg. Forscher versuchen die Insekten mit Gift zu bekämpfen. Bisher zeigten die Aktionen jedoch nur geringe Erfolge. Im Sommer herrscht für Termiten genau das richtige Klima. Im Winter nisten sie sich im Fernwärmenetz ein. So überstehen sie auch den Winter.