Wikinger: Seefahrer aus dem hohen Norden
Die Wikinger waren für ihre Blitzangriffe per Langboot berühmt und berüchtigt. Quelle: © Catmando, Shutterstock.
Wer waren die Wikinger?
Der Begriff „vikingr“ kommt aus dem Nordischen und heißt wahrscheinlich so viel wie Seekrieger. Ihre Heimat war Skandinavien, wo sie in den Küstenregionen des heutigen Dänemarks, Schwedens, Norwegens und auch Islands lebten. Obwohl sie kein eigener Stamm waren, sprachen sie in etwa die gleiche Sprache. Ebenso hatten sie Lebensart, Religion und die Vorliebe für die Seefahrt gemein. Sie brachten hervorragende Schiffskonstrukteure und Bootsbauer hervor, die unterschiedlichste Segelschifftypen entwickelten.
Woher kommt das schlechte Image der Wikinger?
Schon immer eilte den Wikingern ein schlechter Ruf voraus. Fällt der Begriff „Wikinger“, so denkt man an wilde Krieger mit einer großen Schwäche für Gold und andere Kostbarkeiten, die auf brutale Weise mordeten und plünderten. Dabei sind sie nicht brutaler vorgegangen als beispielsweise ihre angelsächsischen Zeitgenossen. Es waren die Angriffe auf Kirchen und Klöster, die den Wikingern die schlechte Presse einbrachten. Da sie Heiden waren, die an eine vielfältige Götterwelt glaubten, wurden derartige Überfalle als Akt der Christenfeindlichkeit aufgefasst.
Die Strategie der Wikinger
Die Vorgehensweise der Wikinger war stets gleich. Mit ihren wendigen Langschiffen näherten sie sich vom Meer aus blitzschnell ihrem Angriffsziel. Durch ihre einzigartige Bauweise lagen die Schiffe so niedrig auf dem Wasser, dass man sie von Land aus erst kurz vor ihrer Landung ausmachen konnte. Meist war es dann schon zu spät für geeignete Abwehrmaßnahmen. Einmal an Land, brandschatzten und plünderten die Wikinger alles, was ihnen in die Quere kam. Dann verschwanden sie so schnell, wie sie gekommen waren.
Die Wikingerstürme
Die Wikingerzeit sollte erst Mitte des 11. Jahrhunderts wieder enden. In diesem Zeitraum unternahmen die Wikinger ihre berüchtigten Raubzüge durch weite Teile Europas. Als Entdecker gelangten sie sogar bis nach Amerika - 500 Jahre vor Kolumbus. Die ersten Überfälle der Wikinger verliefen recht planlos und zielten nur auf rasche Beute ab. Schon bald begannen sie jedoch, Schutzgelder zu fordern, damit sie die ansässige Bevölkerung in Frieden ließen. Mit der Zeit siedelten sich mehr und mehr Wikinger auf dem eroberten Land an. Sie heirateten in einheimische Familien ein und passten sich an die örtlichen Gepflogenheiten an.
Das Ende der Wikingerzeit
Als schließlich im Jahre 1066 die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer in England einfielen, wurde das Ende der Wikingerzeit eingeläutet. Er machte England zu einem vorbildlichen christlichen Reich und aus den verhassten Seekriegern wurden geachtete Händler und Handwerker.