Tauchboote und -roboter: Mit Hightech auf dem Meeresgrund
Mit dem ferngesteuerten Tauchroboter ROV kann man bis zu 6.000 Meter tief tauchen.
Um die Tiefen des Meeres vollständig zu ergründen, muss man auf Technik zurückgreifen.
Ein Mensch kann nämlich nicht tiefer als 100 Meter tauchen. Das schaffen selbst die erfahrensten Forschungstaucher nicht. Die technischen Geräte hingegen sind in der Lage den Wasserdruck standzuhalten und können uns somit wertvolle Informationen liefern.
Das Auge unter Wasser
Ein Beispiel für einen Tauchroboter stellt der "ROV KIEL 6000" dar. ROV ist die Abkürzung für das englische Wort „Remotely Operated Vehicle“. Ein ROV ist eine Art ferngesteuerter Unterwasserroboter, der jedoch mit einem Kabel zum Piloten verbunden ist. Ein Roboter kann unter Wasser viel besser sehen als das menschliche Auge.
ROV Kiel 6000
Der ROV KIEL 6000 ist ein Tauchroboter, der über ein spezielles Tiefsee-Glasfaserkabel von drei Piloten ferngesteuert werden kann. Während zwei für die Steuerung verantwortlich sind, kontrolliert ein dritter die Bewegung des Greifarms und steuert Messinstrumente.
ROV KIEL 6000 ist ungefähr 3,5 Tonnen schwer und kann bis zu 6000 Meter tief tauchen. Er erreicht damit circa 90 Prozent des Meeresbodens.
Forschungstauchboot
Neben Tauchrobotern gibt es auch Forschungstauchboote. Das Forschungstauchboot JAGO vom GEOMAR in Kiel kann bis zu 400 Meter tief tauchen. Um Proben zu entnehmen, hat JAGO einen ferngesteuerten Greifarm. Durch ein großes Acrylfenster können Wissenschaftler Beobachtungen durchführen und mit Hilfe von Kameras diese festhalten. Seit 2021 ist JAGO in Ruhestand und noch ist unklar, ob es einen Nachfolger geben wird.
Der Exosuit
Neben den technischen Geräten wurde auch an einem Tauchanzug gearbeitet, mit dem man tiefer als 100 Meter tauchen kann. Der Exosuit ist ein Panzertauchanzug, der eine Tauchtiefe von bis zu 300 Metern zulässt. Seine Rüstung besteht aus gehärtetem Aluminium und sieht ein bisschen aus wie ein Raumanzug. Ein Vorteil vom Exosuit ist, dass in seinem Inneren der gleiche Druck herrscht, wie an der Oberfläche. Das verhindert einen Tiefenrausch.
Gefahren unter Wasser
Unter Tiefenrausch versteht man einen rauschartigen Zustand. Je tiefer man tauchst, desto höher wird der Druck auf die Atemluft. Der Stickstoff in der Luft löst dann den Tiefenrausch aus. Das Gehirn arbeitet langsamer und man kann Halluzinationen bekommen. So kann man sich schnell verirren und die Orientierung verlieren.
Der Tauchanzug ist aber nicht nur wichtig, um dem Taucher/der Taucherin Luft zu spenden.
Er ist auch dafür da, dass man sich nicht unterkühlt. Selbst in warmen Gewässern sollte man beim Tauchen einen Neoprenanzug tragen.
Taucherkrankheit
Ein weiteres Risiko ist die Taucherkrankheit. Beim Tauchen wird unsere Lunge einem hohen Druck ausgesetzt. Die Teile in der Luft werden in unsere Lunge gepresst. Die winzigen Gasteilchen dehnen sich beim Aufstieg aus und wollen den Körper verlassen. Wenn du nun zu schnell auftauchst, können die Teilchen kleine Blasen in deinen Adern, Knochen und Muskeln bilden. Das kann sehr wehtun.
All diese Erfindungen helfen den Menschen die Tiefen der Meere zu erforschen, zu untersuchen und festzuhalten, ohne in Gefahr zu raten.
Hier geht es zur Wissenswelt versunkene Schätze.