Gab es bei den alten Römern schon Klopapier?
Eine gemeinsame Toilettensitzung gehörte bei den Römern zum gesellschaftlichen Leben dazu.
Die alten Römer waren in vielen Dingen schon sehr fortschrittlich. So zum Beispiel im Bau von Bädern, Thermen oder Aquädukten. Auch Toiletten gab es schon. Franziska, 7 Jahre, möchte gern wissen wie es denn bei den Römern auf der Toilette aussah. Gab es im alten Rom schon Klopapier? Wir fragen unseren Experten, Dr. Martin Boss, von der Universität Erlangen.
Das Klopapier ist eine relativ junge Erfindung. Selbst im Mittelalter wurde noch keines verwendet. Die Römer behalfen sich mit der Hand, wenn nichts anderes parat war. Außerdem gab es Bürsten und Schwämme mit denen man sich den Allerwertesten abwischte.
Große Toiletten waren damals mehr oder weniger abgeschlossene oder verhängte Räume mit langen Balken. Auf diesen Holzbänken konnten bis zu 50 Leute nebeneinander Platz haben. Am Boden lief durchgehend Wasser durch, so dass alle "Produkte" sofort mit dem Wasser abtransportiert wurden.
Es ist nicht bekannt, dass diese öffentlichen Latrinen, die meist an großen Plätzen der Märkte lagen, Eintritt kosteten. Sie wurden vom Staat finanziert. Daneben gab es in wohlhabenden Häusern auch Toiletten, entweder für kleine Personengruppen oder sogar auch Einzeltoiletten.
Foto: Im Alten Rom war der Toilettengang eine soziale Angelegenheit: Auf den steinernen Toiletten saß man in langen Reihen und unterhielt sich.
Im Mittelalter sah das ganz anders aus. Viele Städte versanken in Dreck und Abwässern. Der Inhalt der Nachttöpfe und anderer Unrat wurden einfach aus dem Fenster geschüttet! Vorher und danach - so verlangte es ein Gesetz - musste jedoch ein Warnruf gegeben werden, damit die Fußgänger rechtzeitig zur Seite springen konnten.