Richard Leaky: Erforscher des "Homo erectus"
Der „Homo erectus“ war der erste Urmensch, der das Feuer nutzte und jagte, um Nahrung zu beschaffen. Ein fast komplettes Skelett des „Homo erectus“ wurde 1984 von dem kenianischen Anthropologen Richard Leaky gefunden. So konnte der „Homo erectus“ noch besser erforscht werden.
"Homo erectus" und "Homo sapiens" im Vergleich - im Profil fallen deutliche Unterschiede auf.Quelle: ©Linda Bucklin, Shutterstock
Der Wissenschaftszweig, auf dem Leakey forschte, nennt man Paläoanthropologie. Das ist die Wissenschaft, die sich mit dem Ursprung und der Entstehungsgeschichte des Menschen ("Homo sapiens") sowie mit der Rekonstruktion von Verwandtschaftslinien des Menschen befasst. Sie ist ein Teilgebiet der naturwissenschaftlich ausgerichteten Anthropologie.
Der "Homo erectus"
Der Skelettfund in Afrika durch Richard Leaky war richtungsweisend für die Wissenschaft. Früher dachten viele Wissenschaftler, der Mensch hätte sich in Asien entwickelt, weil man dort ebenfalls Überreste des „Homo erectus“ gefunden hatte. Doch schon Charles Darwin tippte auf Afrika als „Wiege der Menschheit“. Diese These konnte durch Leakys Fund in Afrika bestärkt werden.
Ähnlichkeiten zum modernen Menschen
Vom „Homo erectus“ konnte man ein sehr genaues Bild rekonstruieren: So war sein Rumpf im Vergleich zum modernen Menschen tonnenförmiger und volumenreicher. Das Skelett war kräftiger und größer als das der älteren Arten. Über den dickwandigen Schädelknochen befanden sich kräftige Überaugenwülste. Von hinten betrachtet war der Schädel mehr breit als hoch. Der "Homo erectus" dürfte zwischen 1,45 und 1,80 Meter groß gewesen sein. Der Bau der Füße weist auf einen aufrechten, zweibeinigen Gang hin.
Wie entwickelte sich der„Homo erectus“ weiter?
Die Altsteinzeit ist die älteste und längste Periode der Menschheitsgeschichte. Sie begann vor rund 2,5 Millionen Jahren mit den ersten genormten Steingeräten und ging vor 12.000 Jahren mit der Eiszeit zu Ende. Der „Home erectus“ betrat vor 1,8 Millionen Jahren die Bühne. Der aufrechtgehende Mensch breitete sich von Afrika bis nach Europa aus, lernte mit der Kälte umzugehen und blieb schließlich auch während der Kaltzeiten in Mitteleuropa.
Die ältesten fossilen Überreste, die in Deutschland gefunden wurden, sind 500.000 Jahre alt und stammen vom "Homo heidelbergensis", einem Vorfahre des Neandertalers. Der Neandertaler stammt vom „Homo erectus“ ab, beim "Homo heidelbergensis" ist die Verwandtschaft nicht hundertprozentig bewiesen. Zur gleichen Zeit entwickelte sich in Afrika der "Homo sapiens". Das ist eine weitere Urmenschenart und unser direkter Vorfahre.
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