Was sind die Regeln für höfisches Benehmen?
Eine Frau mit Gesang und Dichtkunst zu verehren gehörte zu den Tugenden eines mittelalterlichen Ritters. Quelle © ZZTop1958
Im Mittelalter gab es vor allem an großen Höfen ein ausgeklügeltes Regelwerk, wie man sich zu benehmen hatte. Was waren das für Regeln? Jakob, 11 Jahre, möchte gerne wissen, was es für höfische Regeln gab.
Diese höfischen Regeln galten vor allem an großen Höfen von Fürsten oder Königen. Nur eine kleine Schicht Ritter hatte das Privileg bei den Reichen und Mächtigen zu leben. Diese Ritter waren sozusagen "Vorzeige-Ritter". Sie sollten die Tugenden und Ideale der Ritter verkörpern.
Ihre Tugenden waren Mut, Frömmigkeit, Opferbereitschaft und Großmut. Und dann war da noch der Umgang mit Frauen. Ritter sollten sie respektvoll und zurückhaltend behandeln. Oft liebten sie Frauen, die sie eigentlich gar nicht bekommen konnten, weil die Damen ihres Herzens schon verheiratet waren. Diese Ritter liebten auch eigentlich mehr das Idealbild einer Frau, als die Frau selbst. Der Ritter diente ihr in jeder Weise, ohne sie besitzen zu wollen - darin lag die große Herausforderung. Der Lohn für seine Taten waren Aufmerksamkeit und Bewunderung.
Von dieser Art von Liebe handeln auch die Minne-Lieder, eine besondere Art von Musik und Gesang, die die Troubadoure zum Besten gaben. Es gibt auch viele Gedichte, die in dieser Zeit entstanden sind.
Wie man sich als Mann gegenüber einer Frau aber auch einem Höhergestellten oder auch als Frau gegenüber eines Mannes zu benehmen hat, all das war genau geregelt. Jeder Blick, jede geste bekam dadurch auch eine besondere Bedeutung.