Mohammed: Der Verkünder des Islam
Im Islam sind die Regeln für das Gebet, den Gottesdienst und das Fasten durch den Koran festgelegt, der auf den Propheten Mohammed zurückgeht.Quelle: © AHMAD FAIZAL YAHYA, Shutterstock
Durch die genauen Aufzeichnungen arabischer Gelehrter weiß man über das Leben Mohammeds ziemlich gut Bescheid. Der älteste, heute noch bekannte Bericht über den Propheten wurde hundert Jahre nach seinem Tod verfasst. Mohammed starb im Jahr 632.
Pilgerziel Mekka
Abul Kasim Muhammad Ibn Abdallah - so Mohammeds voller Name - kam in Mekka zur Welt. Diese Stadt liegt im heutigen Saudi-Arabien. Mekka gilt deshalb noch heute als heilig. Für jeden Gläubigen ist es eine religiöse Pflicht, mindestens einmal im Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka zu unternehmen. Über den genauen Geburtstermin Mohammeds sind sich die Chroniken nicht ganz einig. Es wurde jedoch der 14. Mai offiziell festgelegt, als Jahr gilt 570 oder 571 als verlässlichste Angabe.
Leben in der Großfamilie
Bereits im Alter von sechs Jahren wurde Mohammed Vollwaise. Trotzdem wuchs er unter dem Schutz zahlreicher Onkels, Tanten, Nichten, Neffen, Cousinen und Cousins auf. In arabischen Ländern ist es nämlich seit jeher Tradition, in so genannten Sippen, also Großfamilien, zu leben.
Mohammed - der Vertrauenswürdige
Mohammeds Verwandte waren zwar nicht reich, genossen aber aus religiösen Gründen ein großes Ansehen in der Stadt. Von seinem Onkel Abu Talib erlernte Mohammed im Alter von 12 Jahren das Kaufmannshandwerk. Bald war er so geschickt und erfahren, dass er die Karawanen selbst führen durfte. Wegen seiner Tüchtigkeit und Ehrlichkeit erhielt er den Beinamen al-Amin, der Vertrauenswürdige.
Lieblingstochter Fatima
Als 25jähriger trat Mohammed in den Dienst der reichen Kaufmannswitwe Chadidscha ein. Sie wurde bald auf ihn aufmerksam und bot ihm die Heirat an. Gemeinsam hatte das Paar drei früh verstorbene Söhne und vier Töchter. Von den Mädchen war dem Vater Fatima am liebsten. Von ihr stammen auch alle seine Nachkommen ab.
Ein Engel offenbart sich
Obwohl Mohammed als Kaufmann bald ein großes Vermögen erworben hatte, erfüllte ihn sein bürgerliches Leben nicht. Von einer großen inneren Unruhe ergriffen zog er sich immer häufiger von der Stadt aufs Land zurück. Dort soll ihm eines Tages in einer Höhle der Engel Gabriel erschienen sein. Er brachte ihm die Botschaft Gottes und forderte ihn auf, den Glauben an den Allmächtigen zu verbreiten.
Es gibt nur einen Gott
Dazu müsst ihr wissen, dass Mohammeds Zeitgenossen damals noch Polytheisten waren. Das heißt, sie verehrten eine Vielzahl von Göttern und Geistern in Menschen- wie in Tiergestalt. Erst durch den letzten Propheten verbreitete sich der Monotheismus - die Auffassung, dass es nur einen Gott gibt. Der Name Allah bedeutet übrigens übersetzt der Gott. Insgesamt gibt es jedoch 99 Namen für den Allmächtigen, unter anderen der Weise, der Gnädige, der Barmherzige, der Liebende und der Beschützer.
Der Koran entsteht
Mohammeds prophetische Visionen wurden nicht von jedermann ernst genommen. Viele Menschen in Mekka verspotteten ihn, weshalb er 622 nach Medina floh. Dort fand er viele Anhänger, die gemeinsam mit ihm seine Botschaft verbreiteten. Einige schrieben die Worte und Sprüche, die sie von Mohammed gehört hatten, auf und sammelten sie. Daraus entstand nach dem Tod des Propheten der Koran.
Das heilige Wort Gottes
Die Muslime betrachten den Koran als das heilige und unverfälschte Wort Gottes. Deshalb kann er ihrer Meinung nach auch nur auf Arabisch gelesen werden. Übersetzungen in andere Sprachen verfälschen demnach seinen Sinn.
Leitfaden für Gläubige
Die heilige Schrift des Islam ist in insgesamt 114 Abschnitte gegliedert, die Suren genannt werden. Darin sind neben Regeln für das Gebet, den Gottesdienst, und das Fasten (Fastenmonat Ramadan) auch Geschichten über alte Völker, Propheten und Offenbarungen Gottes enthalten. Der Koran gilt als unumstößlicher Leitfaden für das Leben eines Moslems.
Vereintes Arabien
Auch ohne selbst Moslem zu sein, muss man die große geschichtliche Leistung und Bedeutung Mohammeds anerkennen. Ihm ist es gelungen, die damals zerstrittenen Völker Arabiens religiös und politisch in der so genannten umma (Gemeinde) zu vereinen. Die Einheit von Religion und Politik, wie sie Mohammed verkündet und praktizierte, ist heute noch ein wichtiges Merkmal des Islam.
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