Wie wurde man Seeräuber?
Catia aus Muri bei Bern möchte wissen, warum sich jemand zur Piraterie entschloss. Es gab ganz unterschiedliche Gründe, warum jemand Pirat wurde und auf einem Seeräuber-Schiff anheuerte. Hier sind einige davon.
Manche Männer glaubten, sie könnten sich als Piraten den Traum vom schnellen Geld erfüllen. Glücksritter und Abenteurer schlugen ebenfalls den Weg der Piraterie ein. Andere trieb die bittere Armut zur Seeräuberei.Viele der Piraten des 16. und 17. Jahrhunderts waren ehemalige Seeleute, die vorher auf Handels- oder Kriegsschiffen gedient hatten. Sie waren zwangsweise auf die Schiffe gekommen. Man machte sie betrunken, bis sie ihren Vertrag unterschrieben und am nächsten Tag auf hoher See erwachten. Das nennt man "shanghaien" nach der chinesischen Hafenstadt.
Diese Leute hatten bei der Marine oft viele Entbehrungen, grausame Kapitäne und brutale Strafen zu erleiden und bekamen am Ende nur einen kärglichen Lohn. Viele von diesen Matrosen, deren Schiff gekapert worden war, schlossen sich bei dieser Gelegenheit freiwillig den Piraten an. Sie hatten nichts zu verlieren in ihrer hoffnungslosen Lage und versuchten, so ihr Schicksal zumindest ein wenig selbst zu bestimmen.
Die Piraten trafen sich an bestimmten, einschlägig bekannten Plätzen im Hafen und wer mitmachen wollte, konnte sich dort melden. Spieler, entlaufene Mönche, Straftäter, verarmte Adelige, afrikanische Sklaven oder Raufbolde gehörten dazu. Dann wurden auch manche Leute von den Piraten gezwungen, mitzufahren, vor allem Männer mit Ausbildungen, die man an Bord unbedingt dabei haben musste: Zimmerleute, Steuermänner, Offiziere, die sich mit der Navigation auskannten, Ärzte.
Viele, die in der normalen Gesellschaft ihren Platz verloren hatten oder noch nie einen besaßen, der ihnen eine gute Zukfunt verprochen hätte schlossen sich den Piraten an.
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