Gibt es in Island heute noch Elfen?
Noch heute werden in Island mancherorts kleine Holzhäuser für die Elfen bereitgestellt.
Die Mythologie spielt in Island eine wichtige Rolle. So gibt es in Europa kein zweites Land, in dem der Glauben an Elfen, Trolle und andere unheimliche Fabelwesen so ausgeprägt ist. Auch wenn es sich verrückt anhört. Selbst beim Bau von Straßen und Häusern werden die angeblichen Wohnstätten von Elfen respektiert und sogar staatlich geschützt.
Auf Island glaubt die Mehrheit der Bevölkerung an Elfen und Trolle – oder schließt ihre Existenz zumindest nicht aus. Sogar bei der Straßenplanung zieht man den Rat von Elfenexperten hinzu. Sind Elfensiedlungen bei Baumaßnahmen in der Nähe, werden die Strecken in einem großen Bogen um die Behausungen der Naturgeistern herumgeführt. Andernfalls, so soll es schon mehrfach passiert sein, zeigen sie ihren Unmut dadurch, indem es plötzlich zu spuken scheint, Baugeräte kaputt gehen und andere Dinge passieren, die man sich nicht erklären kann.
Elfen sollen üblicherweise in Steinen oder Felsen leben. Auf Island sieht man aber auch kleine Holzhäuser, die manche Menschen für die Elfen gebaut haben. Auch in vielen Felsformationen, so erzählt man sich, kann man noch heute die Umrissen von Trollen erkennen. Dem Volksglaubennach dürfen Trolle nur nachts unterwegs sein. Wenn sie aber von Sonnenlicht getroffen, verwandeln sie sich sofort in Stein.
Trolle sorgen übrigens auch dafür, dass sich die isländischen Kinder in der Adventszeit über kleine Geschenke freuen dürfen - so wie bei unserem Adventskalender. Die 13 Weihnachtskerle, so werden sie genannt, kommen in den letzten 13 Tagen vor Weihnachten jeweils einzeln in die menschlichen Siedlungen und haben Kleinigkeiten dabei - natürlich nur für die braven Kinder und, wenn man ihnen eine kleine Leckerei in Form von Milch und Keksen auf die Fensterbank legt. Andernfalls stellen sie allerlei Unsinn an wie Türen knallen, Kerzen und Würstchen stibitzen oder Töpfe und Schüsseln ausschlecken.