Gab es früher Drachen?
Während der Drache in Europa als Bild des Bösen eingesetzt wird, ist er in Ostasien wie Japan oder China ein Symbol für Glück. Ein wohltätiges und glücksbringendes Wesen.
Der Heilige Sankt Georg wird meist dargestellt als Ritter. In seiner Rüstung sitzt er auf einem mächtigen Pferd und kämpft mit dem Schwert gegen einen Drachen zu seinen Füßen - aber: Gab es Drachen wirklich? Das möchte Julian (7 Jahre) wissen.
Drachen sind Fabelwesen, die in der Kunst und in den Helden-, Götter- und Schöpfungssagen vieler Völker vorkommen. Bis ins Mittelalter zweifelten die Menschen nicht daran, dass es Drachen wirklich gibt. Man fragte sich auch nicht, woher sie stammten - man nahm einfach an, dass es sie seit Erschaffung der Welt gäbe. Erst im 17. Jahrhundert begannen die Wissenschaftler daran zu zweifeln und spielten mit dem Gedanken, Drachen könnten der Fantasie der Menschen entsprungen sein.
Meistens werden Drachen als große schlangen- oder echsenartige Tiere mit Flügeln dargestellt, die uns an Flugsaurier erinnern. Drachen verkörpern in der Welt der Mythologie oft das Chaos und die Mächte der Finsternis. Man findet Geschichten über Drachen im Alten Testamt, in griechischen Mythen, in indischen, bei den Germanen wie bei den Chinesen.
In den nordgermanischen Sagen gilt der Drache als Sinnbild des Bösen, ebenso in den christlichen Legenden, etwa wie die des Heiligen Georg. In der Nibelungensage behütet der Drache den Schatz, das Goldene Vlies und die Nibelungen. Es gibt noch viele mitteleuropäische Sagen, in denen der Drache als Schatzhüter auftritt. Auch in den Märchen gibt es Drachen. Sie zu schlagen oder zu töten gilt oft als eine Mut- und Klugheitsprobe für mögliche Heiratskandidaten von Prinzessinnen.
Ein ganz anderes Image hat der Drache in Asien: Während er in Europa als Bild des Bösen eingesetzt wird, ist er in Ostasien wie Japan oder China ein Symbol für Glück. Ein wohltätiges und glücksbringendes Wesen.