Masken und Verkleidungen - woher kommt der Brauch?
Heute verkleidet man sich vor allem zum Spaß. Früher hatten Masken und Kostüme den Zweck, für kurze Zeit eine andere Rolle in der Gesellschaft zu spielen. Quelle: © enieni, shutterstock
Die Fastnacht bot jedem einzelnen die Möglichkeit, vorübergehend in eine andere Rolle zu schlüpfen. Das geschah und geschieht heute noch durch Masken, Schminke und Verkleidungen. Für eine bestimmte Zeit ist der Verkleidete jemand anders. In dieser Rolle kann er spielen, was zu dieser Rolle gehört.
Mittelalterlicher Brauch
Den Brauch, sich zu verkleiden, gab es schon im Mittelalter. Die herrschenden Zwänge wurden so auf den Kopf gestellt. Es wurde ein Karnevalskönig eingesetzt, zu dem auch ein närrischer Hofstaat gehörte. Aus dieser Tradition haben sich der heutige Elferrat, die Karnevalsgarden mit Karnevalsprinz und prinzessin und die Tanzgruppen entwickelt.
Narren, Teufel, Riesen
Eine wichtige Figur war auch der Narr mit Narrenkappe, Eselsohren, Schellen und zweifarbiger Kleidung. Er versinnbildlichte den Gottesleugner. Daneben gab es Teufel, Hexen und Riesen, die für die dämonischen Mächte standen. Die Riesen galten früher als Normbrecher und Übertreter des göttlichen Gebotes.
Symbolische Tiermasken
Tiermasken spielten im Fasching ebenfalls eine große Rolle. Hier wurden zum Beispiel die biblischen Laster dargestellt. Pfau und Pferd standen für die höfische Art der Adeligen, der Drache für Neid und der Löwe für Zorn. Den Geiz symbolisierte der Fuchs, die Unkeuschheit der Hahn oder Bock, die Unmäßigkeit Bär oder Schwein und die Trägheit der Esel. Heute tauchen diese Tiere vor allem in der allemanischen Fastnacht im südwestdeutschen Raum als Kopfmasken, Kostüme, Requisiten und Motive auf.