Wer segelte als erster Mensch um die ganze Welt?
Geplant hatte Magellan eine Reise zu den Gewürzinseln - daraus wurde die erste Weltumsegelung. Quelle: © Everett Historical, Shutterstock.
Expeditionen per Schiff waren im 15. Und 16. Jahrhundert ein ehrgeiziges Projekt der Spanier und Portugiesen. Ein Portugiese war es auch, der als Erster die Welt umsegelte: Ferdinand de Magellan.
Ursprünglich war Magellan im Auftrag des spanischen Königs Karl Richtung Südostasien aufgebrochen, um einen kürzeren Seeweg zu den Gewürzinseln finden. Der Monarch spekulierte selbstverständlich darauf, die reichen Eilande unter seine Herrschaft zu bringen. Aromatische Schätze wie Muskat und Gewürznelken waren damals in Europa Gold wert.
Magellan startet mit fünf Schiffen
Im Sommer des Jahres 1519 begann Magellans Expedition im südspanischen Sevilla. Die Mannschaft des Seefahrers bestand aus 256 Männern, die auf fünf verschiedenen Schiffen verteilt waren. Noch ahnten sie nicht, welch anstrengende und entbehrungsreiche Fahrt vor ihnen lag.
Höhen und Tiefen der ersten Weltumsegelung
Den ersten Tiefschlag der Entdeckungsreise erfuhren die Spanier vor der Küste Südamerikas. Magellan hatte gehofft, an einer bestimmten Stelle durch den amerikanischen Kontinent bis zur anderen Seite hindurch fahren zu können. Doch diese Stelle entpuppte sich als eine Flussmündung, die keine Durchfahrt erlaubte. Bei seiner Weiterreise verlor Magellan ein Schiff. Auf einem weiteren, der San Antonio, meuterte die Mannschaft und kehrte nach Spanien zurück. Die Weiterfahrt der drei verbleibenden Schiffe glich wegen mangelndem Proviant einem Selbstmordkommando.
Im Frühling endlich der erste Erfolg: die Mannschaft fand die lange ersehnte Durchfahrt - heute noch als Magellanstraße bekannt. Sie tauften die weite, glatte Wasseroberfläche, die sich ihnen eröffnete Pazifischer Ozean (auch "Stiller Ozean") genannt.
Nun kamen die Seeleute zu dem härtesten Teil ihrer Reise. Sie fuhren in unbekannte Gewässer, die noch kein Europäer vor ihnen gesehen hatte. Die Vorräte waren aufgebraucht und so ernährten sich die Männer von Ratten oder von der Rinderhaut, die zur Abdeckung der Segel diente. Durch den Vitaminmangel erkrankte ein Großteil der Besatzung. 21 Matrosen starben. Nach 100 unendlich erscheinenden Tagen hieß es endlich: Land in Sicht!
Von Eingeborenen ermordet
Auf einer Insel der Philippinen wurde die Mannschaft freundlich von den Eingeborenen empfangen. Endlich konnten sie sich mit frischer Nahrung versorgen. Auf der Insel Cebu hatten sie weniger Glück. Magellan war übermütig geworden und ließ sich auf einen Kampf mit den Eingeborenen ein. Da er sie mit aller Gewalt bekehren wollte, töteten sie den Eindringling.
Magellan bleibt Volksheld der Spanier
Nur eines der fünf Schiffe, die Victoria, erreichte mit 18 Mann an Bord nach drei Jahren wieder Spanien. Obwohl Magellan den 7. September 1522 nicht mehr miterleben sollte, gilt der Portugiese als erster Weltumsegler der Menschheitsgeschichte und ist noch heute ein Held der Spanier.
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