Amundsen und Scott: Wettlauf zum Südpol
Solche modernen Schneeschlitten werden heute bei Expeditionen am Südpol eingesetzt. Zu Scotts Zeiten gingen die Motoren bei der der Kälte kaputt. Quelle: © Avatar_023, Shutterstock
Robert Scott gehört zu den tragischen Helden der Weltgeschichte. Im Wettlauf zum Südpol unterlag er dem Norweger Roald Amundsen und starb mit seinem Team im Eis. Hier erfährst du mehr über den Briten.
Obwohl Robert F. Scott von Geburt an ein körperlich eher schwächlicher und sensibler Junge war, war für das dritte von sechs Kindern eine militärische Laufbahn nach dem Vorbild seiner Onkel vorherbestimmt. Bis Scott zu seiner tragisch endenden Expedition zum geographischen Südpol aufbrechen sollte, hatte er Anfang des Jahrhunderts bereits zwei Erkundungsfahrten in die Antarktis mit dem Forschungsschiff "Discovery" geleitet.
Schlecht vorbereitet
Obwohl der Brite schon zwei Monate vor Amundsen von Europa aufgebrochen war, gestaltete sich seine Expedition langwieriger als die des Norwegers. Scott wollte den Südpol mit Hilfe von Motorschlitten und Ponygespannen erreichen. Doch es stellte sich heraus, dass die Motoren nicht für eine derartige Kälte geeignet waren. Auch die Ponys ertrugen die Temperaturen nicht und starben.
Widriges Klima
Scott und seine Gefährten mussten sich zu Fuß weiter voran kämpfen. Die gesamte Mannschaft hatte mit erfrorenen Füßen und Händen zu kämpfen. Heute weiß man auch, dass das Team zu wenig Brennstoff mit sich führte. Dass ausgerechnet zum Zeitpunkt der Expedition die Temperatur am Südpol etwa 20 Grad kälter war als normalerweise zu dieser Jahreszeit, kam erschwerend hinzu.
Die Norweger waren schneller
Am 18. Januar 1912 erreichten Robert Scott und sein Team nach unglaublichen Strapazen den Südpol. Dort mussten sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass ihnen ihr Konkurrent Amundsen zuvorgekommen war: die norwegische Flagge markierte den Sieg des Gegners. Auch ein Zelt mit einigen Ausrüstungsgegenständen und einem Brief Amundsens fanden sie vor.
Tod im Eis
Auf dem Rückweg zu ihrer Küstenstation verloren sie ein Teammitglied in einer Gletscherspalte. Ein weiterer starb bei einem starken Schneesturm. Scott und seine übrigen zwei Begleiter mussten wegen eines Blizzards nur 18 Kilometer von ihrem nächsten Proviantlager ihr Zelt aufschlagen und warten. Ihre Vorräte waren aufgebraucht. Scotts letzter Tagebucheintrag stammt vom 29. März 1912. Ein Suchtrupp fand die drei mehrere Monate später tot in ihrem Zelt auf.
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