Hannibal: Mit Elefanten über die Alpen
Hannibal führte bei seiner Alpenüberquerung 39 Nordafrikanische Elefanten mit. Diese Art ist heutzutage ausgestorben. Quelle: © Evlakhov Valeriy, Shutterstock
Bereits in der Antike war es üblich Elefanten zur Machtdemonstration oder als Kriegselefanten einzusetzen. Die größten damals bekannten Tiere machten enorm Eindruck mit ihrer Größe und Körpermasse. Auch der Feldherr Hannibal aus Karthago setzte im Zweiten Punischen Krieg auf Elefanten.
Römer gegen Karthager - die Punischen Kriege
Die Punischen Kriege dauerten insgesamt mit Unterbrechungen von 264 bis 146 vor Christus. Den Römern ging es bei diesen Kriegen vor allem ihre Macht und ihre Gebiete zu vergrößern. Das Römische Reich dehnte sich bereits über ganz Italien aus und sollte weiter wachsen. Doch die Karthager, die den Handel über das Mittelmeer kontrollieren und die indirekte Herrschaft über Teile der Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien besitzen
Im Ersten Punischen Krieg verlor Hannibals Vater Hamilkar gegen die Römer. Nach dessen Tod übernahm Hannibal mit 28 Jahren die Macht. Um Rom daran zu hindern, die Macht über das Mittelmeer und die Seewege weiter auszubauen, entwickelt er einen genialen Plan und reiste mit 50.000 Fußsoldaten, 9.000 Reitern und 39 Elefanten über den Seeweg auf die iberische halbinsel. Von hieraus konnte er alle weiteren Reisevorbereitungen treffen.
Über die Alpen
Als erster Mensch zog Hannibal mit einem ganzen Heer über die Alpen bis in den Norden Italiens. Die Reise dauerte 16 Tage. Mit von der Partie waren 39 Elefanten, die die Alpenüberquerung alle überlebten. Alle eingesetzten Elefanten waren Nordafrikanische Elefanten. Diese Art ist inzwischen ausgestorben. Nur Hannibals Elefant mit dem Namen Surus (das bedeutet „Syrer“) war der Überlieferung zufolge ein indischer Elefant.
Von Norditalien aus kämpften sich Hannibal und seine Truppen in Richtung Süden vor. Mehrere Schlachten entschied er für sich. Doch trotz seines mutigen Einsatzes scheiterte er letztendlich gegen Rom.
Elefanten in der Geschichte
Elefanten spielten auch im weiteren Verlauf der Geschichte eine Rolle. Ab dem Jahr 800 wurden sie gern als diplomatische Geschenke nach Europa geschickt. So besaß Kaiser Karl der Große angeblich einen weißen Elefanten, den er gerne auf Reisen nahm und seine Macht zu zeigen. 1514 wurde ein indischer Elefant namens Hanno das Lieblingstier des neu gewählten Papstes Leo X. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. hielt 13 Jahre lang einen Elefant aus dem Kongo in einem Gehege in Versailles. Es war der einzige afrikanische Elefant, der zwischen 1483 und 1862 in Europa lebte.