Was ist die Weltbank?
Im Land des Dollars, in den USA, hat die Weltbank ihren Sitz in Washington. Quelle © pixabay
Ein Leben ohne Geld? Kaum vorstellbar. Aber seit wann gibt es eigentlich Geld? Das fragt uns Florian, 8 Jahre.
Was ist die Weltbank? Das möchte Reiko, 11 Jahre, wissen. Eigentlich ist die Bezeichnung "Bank" irreführend. Denn die Weltbank ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington D.C. Ihr gehören 184 Mitgliedsländer an, die gemeinsam die Weltbank finanzieren und dafür verantwortlich sind, für was das Geld verwendet wird.
Gegründet wurde sie 1944, während des Zweiten Weltkriegs in Bretton Woods, im US-amerikanischen New Hampshire. Zunächst sollte der Wiederaufbau in Europa unterstützt werden. So ging das erste Geld an Frankreich. Am 27. Dezember 1945 wurden schließlich offizielle Gründungsverträge unterzeichnet.
Seither hat die Weltbank ihre Aufgabenbereiche enorm erweitert und ist wesentlich breiter angelegt und komplexer geworden.
IBRD und IDA - Was soll das sein?
Als "Weltbank", die aus mehreren Einrichtungen zusammengesetzt ist, wird heute üblicherweise die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (kurz IBRD, nach dem englischen Namen) und die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) bezeichnet. Die IDA ist ein von der IBRD verwalteter Fonds.
Unter einem Fonds versteht man Geld oder andere Vermögenswerte wie Aktien oder Gold, die man für bestimmte Zwecke zurückhält und einsetzt. Diese Fonds können zum Beispiel auch Stiftungen sein. Die IDA ist ein Fonds, der den ärmsten Ländern im Namen der IBRD Zuschüsse und zinslose Darlehen für wichtige Projekte gewährt.
Welche Ziele verfolgt die Weltbank?
Offizielles Ziel der Weltbank ist die Bekämpfung der Armut. Sie will mit ihrer Arbeit die Kluft zwischen reich und arm verkleinern und mit den Ressourcen der reichen Länder den armen Ländern helfen.
Dabei wird viel Geld in ganz unterschiedliche Projekte gesteckt. So spielt die Weltbank heutzutage eine maßgebliche Rolle bei der internationalen Koordinierung der Entwicklungshilfe. Sie vergibt an ärmere Länder auch Darlehen, übernimmt finanzielle Garantien und vergibt Kredite an Regierungen.
Was unterstützt die Weltbank?
Mitarbeiter der Weltbank unterstützen Regierungen bei Projekten. Die Weltbank fördert den Bau von Schulen oder Gesundheitszentren, von Wasser- und Stromversorgung, versucht heute den Umweltschutz voranzutreiben oder Krankheiten und Seuchen wie AIDS zu bekämpfen.
Sie engagiert sich aber auch in Kriegs- und Krisengebieten wie in Bosnien nach dem Krieg oder in Mittelamerika oder Mittelostasien nach verheerenden Wirbelsturm-Katastrophen oder beim Wiederaufbau im Kosovo und in Ost-Timor.
Kritik: Wirtschaft vor Umweltschutz
In die Kritik geraten ist die Weltbank, weil sie sich lange nicht um den Umweltschutz bemüht hat, sondern vordringlich wirtschaftliche Projekte unterstützte. Dabei sollen wieder multinationale Konzerne die Nutznießer gewesen sein. So förderte sie den Bau von Staudämmen und -seen oder Kernkraftwerken, ohne sich um die umweltpolitischen Folgen zu kümmern.
Nachdem die Kritik immer lauter wurde, wurde der innere Verwaltungsapparat der Weltbank neu gestaltet. Dadurch sollen zukünftig mögliche Umweltbelastungen durch wirtschaftliche Entwicklungen und Neuerungen im Auge behalten, und wenn möglich vermieden werden. Außerdem sollen auch direkte Naturschutzmaßnahmen unterstützt werden.
Mittlerweile werden die meisten Projekte auch nicht mehr zentral von Washington aus geleitet. Stattdessen sind rund 10.000 internationale Entwicklungsfachleute sowohl im Hauptbüro in Washington D.C. wie auch in 109 Länderbüros tätig.