Die Deutsche Bundesbank
Die Bundesbank wacht über die im Umlauf befindliche Währung eines Landes. Quelle: © Wolsfilser
1957 wurde die Deutsche Bundesbank als oberste Währungshüterin der Bundesrepublik gegründet. Mittlerweile wurden wichtige Aufgaben an die Europäische Zentralbank übertragen. Mehr über die Geschichte der Bundesbank und ihre Zukunft in Zeiten der europäischen Einigung erfahrt ihr hier.
Im Zuge der von den Alliierten durchgeführten Währungsreform wurde die Deutsche Mark am 21. Juni 1948 offizielles Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland. Sie ersetzte die praktisch wertlos gewordene Reichsmark. Als Lenkungsinstrument für die Geldpolitik richteten die Alliierten die Bundesbank ein. Sie sollte von der Politik unabhängig sein und nur die optimale Steuerung der Geldmenge im Auge haben.
Auftrag durch das Grundgesetz
Artikel 88 des Grundgesetzes verpflichtete die Bundesregierung, eine Währungs- und Notenbank einzurichten. Am 26. Juli 1957 wurde mit dem Gesetz über die Deutsche Bundesbank (BbankG) dieser Auftrag erfüllt. Seither gibt es das Zentralbanksystem mit Landesbanken und einer Bundesbank. Die Bundesbank ist dabei die Zentrale, die jeweiligen Landesbanken sind nur noch Hauptverwaltungen. Im Zuge der europäischen Einigung wurde ein Teil ihrer Aufgaben an die Europäische Zentralbank übertragen.
Was sind die Aufgaben der Bundesbank?
Die Bundesbank hat mehrere Aufgaben zu erfüllen:
1. Die Bundesbank versorgt als Notenbank die Wirtschaft mit Bargeld. Außerdem stellt sie sicher, dass das im Umlauf befindliche Bargeld in gutem Zustand ist. Man kann immer noch DM in Euro umtauschen und kaputte Banknoten gegen neue eintauschen. Außerdem gibt sie wöchentlich die in Umlauf befindliche Bargeldmenge an.
2. Die Bundesbank ist auch Bank der Banken. Das heißt, dass sich einzelne Geldinstitute dort mit benötigtem Geld eindecken können, als auch aktuell nicht benötigtes Geld anlegen können. Außerdem sorgt die Zentralbank für die Abwicklung von Großbetragszahlungen im Milliardenbereich. Die Europäische Zentralbank hat als gesetzlich festgeschriebenen Auftrag auch, die Preisstabilität zu gewährleisten. Zudem beaufsichtigt die Bundesbank gemeinsam mit der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht die Kontrolle über die Geldinstitute.
3. Die Bundesbank ist auch Bank des Staates. Das heißt, dass dort für Bundes- Landes- und Kommunalbehörden kostenlose Konten geführt werden. Auch für andere Einrichtungen wie die Sozialversicherung werden dort Konten geführt und der Zahlungsverkehr abgewickelt. All diese Konten funktionieren auf Guthabenbasis, einen Kredit an den Staat darf die Bundesbank nicht ausgeben.
4. Schließlich ist die Bundesbank auch die Hüterin der Währungsreserven. Das heißt, ausländische Wertpapiere, Guthaben bei ausländischen Banken, Fremde Währungen, namentlich der Dollar, werden von der Bundesbank verwaltet. Nicht zu vergessen die Goldreserven: Aktuell hat Deutschland 3427 Tonnen Goldreserven mit einem Marktwert von gut 50 Milliarden Euro. Das sind, nach der US-Notenbank, die zweitgrößten Goldreserven weltweit. Physisch werden sie in den Schatzkammern der Federal Reserve Bank in New York City sowie in London gelagert.
Die Zukunft der Bundesbank
Damit die Euro-Währung auch stabil bleibt und keine Gefahr für die Volkswirtschaften der beteiligten Länder darstellt, brauchte man eine Einrichtung, die über der Politik der jeweiligen Länder steht. Die Europäische Zentralbank ist eine solche supranationale Institution. Sie achtet auf die Stabilität des Preisniveaus, also dass es zu keiner Inflation oder Deflation in den teilnehmenden Ländern gibt. Dennoch sind auch die nationalen Zentralbanken auch in Zukunft wichtig, um die oben genannten Aufgaben zu erfüllen.
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