Albert Pick: Geld sammeln statt sparen
Notgeld wurde in Deutschland zur Zeit der wirtschaftlichen Krise in den 1930er Jahren ausgegegeben. © Coprid, shutterstock
Albert Pick widmete sein Leben dem Geld, genauer gesagt der Numismatik. Das ist die Lehre vom Geld und ihre Geschichte. Dabei entwickelte er ein nach ihm benanntes Nummernsystem. Damit können bis heute alle Geldscheine weltweit eindeutig identifiziert werden.
Albert Pick wurde am 15. Mai 1922 in Köln geboren. Schon mit acht Jahren begann Albert Pick Banknoten und Notgeld zu sammeln. Notgeld gab es zum Beispiel in den 1930er Jahren als die Welt von einer großen wirtschaftlichen Krise geschüttelt wurde. Da der Wert des Geldes schnell sank, wurde nacheinander immer mehr Scheine mit immer größeren Summen notwendig. So kam es, dass ein Brot mehrere Millionen oder sogar Milliarden Mark kostete.
Sammler und Sachverständiger
Nach der Schule studierte Pick Philosophie, Literatur und Geschichte. Bis 1964 war er Geschäftsführer eines Verlages. Während all dieser Zeit vernachlässigte er aber sein Hobby, das Sammeln von Papiergeld, nicht. Er wurde sogar vereidigter Sachverständiger für Papiergeld.
Bank übernimmt Sammlung
Schließlich hatte Albert Pick 180.000 Geldscheine aus aller Herren Länder beisammen. Fachgerecht aufbewahren konnte er sie deshalb bald nicht mehr, denn ein Geldsammler muss jeden Schein einzeln in speziellen Hüllen abheften, damit Umgebungsluft und Feuchtigkeit die Scheine nicht beschädigen. Die Bayerische Hypotheken- und Vereinsbank übernahm die Sammlung. Albert Pick arbeitete von 1964 bis 1985 als Kurator seiner Sammlung für die Bank.
Weltweit einmaliges Nummernsystem
180 000 Geldscheine zu verwalten ist ein mühseliges Unterfangen. Um den Überblick nicht zu verlieren, entwickelte Albert Pick ein Nummernsystem für seine Scheine. Jede Note erhält dabei ihre individuelle Bezeichnung, die aus Ziffern und Buchstaben besteht. Ein vorangestelltes P bezeichnet reguläre Banknoten, PS steht für Sonderausgaben von Noten.
Weiterhin kann dann noch ein Kleinbuchstabe angefügt werden, um eine bestimmte Note weiter zu bestimmen. Schließlich wird der Nummer noch ein Länderkürzel vorangestellt. So ergibt sich eine bestimmte Pick-Nummer, etwa D P 37 für die 5 DM-Note vom 1.8.1991, auf der die deutsche Dichterin Bettina von Arnim abgebildet ist.
Standardwerk für Geldscheinsammler
Neben der Betreuung seiner Sammlung und der Entwicklung seines Nummernsystems verfasste Albert Pick viele Bücher über Münz- und Banknotenkunde. Sein Werk World Paper Money Catalog ist da Standardwerk für Sammler aus aller Welt.
2015 starb der weltweit anerkannte Geldscheinexperte Albert Pick Seine Sammlung von mittlerweile weit über 200 000 Geldscheinen wird heute von der Stiftung Geldscheinsammlung der Bayrischen Hypo- und Vereinsbank in München betreut.