Warum sind die griechischen Statuen nackt?
Nackte Statuen von Helden oder Göttern entsprachen dem griechischen Schönheitsideal. Quelle: © Fernando Cortes, Shutterstock
Ob Götter oder Helden – es scheint so, dass sämtliche griechische Statuen leicht oder gar nicht bekleidet sind. Das ist auch Linus, 10 Jahre, aufgefallen. Er fragt uns: „Warum sind griechische Statuen nackt?“
Nicht alle griechische Statuen waren nackt. Aber einige eben doch, aber welche und warum? Da ist zum Beispiel Zeus, der Gott mit dem Blitz in der Hand. Oder auch Apoll, der schöne und jugendliche Gott. Götter wurden also nackt dargestellt, damit wurden sie zum einen von den alltäglichen Menschen unterschieden, zum anderen stellten Götter auch ein Ideal dar, das man nicht verhüllen wollte. Ähnlich war es auch mit den Helden.
Statuen auf Gräbern, Krieger und Sportler
Aber auch Figuren, die auf Gräbern oder in Tempeln im alten Griechenland standen, wurden nackt dargestellt. Sie sollten den idealen Körper, den schönen Menschen zeigen. Beispiele von Männerstatuen, die außer einem Helm und einem Schild nichts tragen, sind nicht etwa Krieger (denn wer möchte schon nackt in den Krieg ziehen?), sondern Sportler. Die wurden auch unbekleidet dargestellt, denn auch sie offenbarten einen durchtrainierten, schönen Körper.
Der antike Turnbeutel
Trainiert haben die Knaben und Männer tatsächlich ohne Kleidung und das in einem „Gymnasium“ – das war in der Antike der Ort, an dem die Griechen Sport machten. Und zwar nur Knaben und Männer, deshalb gibt es auch keine Darstellungen von weiblichen Sportlerinnen. Sie rieben sich mit Öl ein, schließlich wollte man auch damals keinen Sonnenbrand bekommen. Dann übte man sich zum Beispiel im Ringkampf am Boden.