Atlantis: Das sagenumwobene Inselreich
Ohne die Aufzeichnungen des griechischen Philosophen Platon wüssten wir gar nicht von der angeblichen Existenz des untergegangenen Inselreichs Atlantis. Quelle: © Anatasios71, Shutterstock
Wo ist Atlantis? Forscher stützen sich seit Jahrhunderten auf die Aussage Platons. Der griechische Philosoph berichtete im vierten Jahrhundert vor Christus davon, dass Atlantis innerhalb eines Tages und einer Nacht im Meer versunken sei. Aber woher sollen wir wissen, ob der griechische Philosoph sich das nicht nur ausgedacht hat?
Bermuda-Dreieck bis Helgoland
Wo haben Archäologen das versunkene Reich nicht schon überall gesucht! Im Bermuda-Dreieck etwa, wo man eine steinerne Straße im Wasser fand. Oder in der Sahara, Spitzbergen oder auf der Krim. Sogar um Helgoland hat man Überreste des früheren Atlantis vermutet. Andere Buchautoren glauben, Atlantis sei mit der griechischen Stadt Troja identisch, die nach dem Bericht von Homer 1300 vor Christus zerstört wurde. Eine weitere Annahme ist, Vorbild für Atlantis sei eine Stadt auf der Mittelmeerinsel Santorin gewesen, die um 1650 vor Christus bei einem Vulkanausbruch explodierte.
Sage von Ägyptern überliefert
Platon stützt sich bei seiner Beschreibung übrigens auf die Überlieferung ägyptischer Priester. Demnach soll Atlantis einst eine ausgedehnte, fruchtbare Insel gewesen sein, die reich war an Tieren, wohlriechenden Pflanzen und kostbaren Bodenschätzen. Als Zentrum der Hauptstadt, die am Rande einer künstlich bewässerten Ebene lag, diente der prächtige, burgartige Königspalast. Um ihn herum zogen sich drei ringförmige Kanäle mit Brücken und einem überdachten Kanal zum Meer sowie gewaltige Mauerringe, die mit glänzendem Metall überzogen waren.
Datierung zweifelhaft
Die Atlanter waren angeblich große Seefahrer und Krieger. Doch als sie die Stadt Athen angriffen, wurden sie von den Griechen besiegt. Bald darauf kam es zu einer gewaltigen Katastrophe: Die Erde bebte, Meer überflutete das Land und Atlantis versank im Meer. So soll es sich, nach Angabe ägyptischer Priester, vor 9.000 Jahren zugetragen haben. Das wäre nach unserer heutigen Berechnung vor rund 11.500 Jahren gewesen.
Diese Zeitangabe gab den Atlantis-Forschern immer wieder Rätsel auf. Denn damals gab es nach Auffassung heutiger Geologen weder Athen, noch eine große Insel zwischen Gibraltar und dem heutigen Amerika. Doch genau das ist die eindeutige Lagebestimmung Platons. Er berichtet davon, dass sich Atlantis im Atlantik befand - jenseits der Säulen des Herakles. So nannte man im Altertum die Straße von Gibraltar zwischen Spanien und Afrika.
Mythos bis in alle Ewigkeit
Vielleicht wird Atlantis eines Tages tatsächlich gefunden. Bis dahin wird es aber ein Mythos bleiben. Der Traum der Menschen, dass es einst eine Kultur gab, die unsere eigene übertraf und von der wir noch heute lernen können. Einige Wissenschaftler glauben sogar, dass die Atlanter Kenntnisse über Raumfahrt und Atomkraft und übersinnliche Kräfte besaßen. Das wäre alles zu schön um wahr zu sein, ist aber bis heute nichts als reine Spekulation.
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