Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne
Fantasievolle, selbstgebastelte Laternen gehören zu jedem Martinsumzug dazu.
Der Martinstag wird in Deutschland (sowie auch in Österreich und der Schweiz) am 11. November gefeiert. Es ist der Festtag des Heiligen Bischofs St. Martin, der mit einem Bettler seinen Mantel teilte.
Den Sommer verbrennen
Heute werden größtenteils Laternenumzüge zu St. Martin veranstaltet. Früher gab es den Brauch des Martinsfeuers, dessen Ursprung auf die Germanen zurückgeht. Sie glaubten, den Sommer verbrennen zu müssen und damit auch die göttliche Kraft, die für das Wachstum von Pflanzen und Tieren verantwortlich war. Nur so konnte sie im dunklen Winter wieder genug Kraft sammeln um im Frühjahr mit neuer Stärke wieder zu erwachen.
Feuersprung
Zu diesem Feuerritual gehörte auch der Feuersprung, bei dem die Teilnehmer über ein großes Feuer sprangen. Das gibt es heute nur noch in einigen ländlichen Gebieten. In manchen Städten hat sich daraus der Sprung über die Kerze entwickelt. Große Feuer sind in der Stadt verboten.
Laternenumzug
Für die meisten Kinder ist der Martinstag vor allem der Beginn der Weihnachtszeit. Abends ziehen sie beim traditionellen Martinsumzug mit bunten, selbstgemachten Laternen durch die Straßen und singen Lieder. Während der Umzüge wird die Legende, die Mantelteilung, um einem frierenden Bettler zu helfen, nachgespielt.
Martinshörnchen
Vom heiligen St. Martin wird auch erzählt, er habe als Soldat Wotans Mantel (Wotan ist ein germanischer Gott) getragen. Deshalb isst man zu Ehren des Heiligen auch Martinshörnchen aus Hefe- oder Mürbteig. Die Hufeisenform des Gebäcks erinnert dabei an Wotans Pferd. Die Geschichte ist natürlich nur eine Legende, die Hörnchen schmecken trotzdem lecker.
Zahltag Martinstag
Früher feierte man am 11.11. auch den Abschluss des Erntejahres. Es war der Tag des Winteranfangs. Am Martinstag waren Korn- und Weinernte beendet, es begann das Schlachten des Viehs. Das Gesinde musste bezahlt werden, die Korn- und Weinernten waren beendet, das Vieh wurde von den Weiden in die Ställe getrieben und auf den Äckern gab es keine Arbeit mehr. Es wurde Vorrat für den nahenden Winter angelegt, deshalb wurden um diese Zeit auch die Gänse geschlachtet.
Die Martinigans
Das Braten der Martinsgans war oft die letzte Gelegenheit, vor dem adventlichen Fasten noch mal so richtig zu schlemmen. Die Martinigans war für einige Jahre ein wenig in Vergessenheit geraten, in den letzten Jahren erfreut sich der Brauch allerdings wieder großer Beliebtheit. Beim Gänseschmaus wurden übrigens auch Rückschlüsse auf den kommenden Winter gezogen.
Hier einige Bauernregeln zum Martinstag
Wenn um Martini die Nebel kreisen.
Im Winter, die Winde meist gelinde reisen.
Überzieht mit Wolken sich der Himmel.
Im Winter die Winde stürmisch bimmeln.
Ein weißer Bart die Bäume überzuckert hat.
Der Schnee am Martini sich schart
Nimm das Siebengestirn in Betracht.
Kommt weiße Weihnacht, der Winter lang und hart.
Wer war derr Heilige St. Martin?
Martin von Tours wurde 316 im heutigen Ungarn geboren. Er war zunächst Soldat in der Armee. Als er sich zum Christentum bekannte, beendete er seinen Militärdienst und wurde Missionar.
Später zog Martin sich als Einsiedler auf eine Insel bei Genua zurück. Da galt er bereits als ein Heiliger Gottes. Bischof von Tour in Frankreich wurde er 371, wo er 26 Jahre später auch starb. Das Grab des Heiligen Martins des Heiligen der Schneider, Bettler und Kriegsdienstverweigerer, befindet sich in der Kathedrale von Tours.
Karnevalsbeginn am 11.11.
Der 11.11. ist auch der Auftakt der Faschingszeit. Die Elf gilt als närrische Zahl, daher auch der Name Elferrat, der übrigens am 11. November auch den künftigen Karnevalsprinzen wählt.