Was musste ein Legionär tun?
Nur erfahrene Soldaten konnten die berühmte Schildkrötenformation, mit der sich die Kämpfer geschützt fortbewegen konnten, bilden und wieder auflösen.
Legionär war ein angesehener Beruf im alten Rom. Aber nicht jeder konnte Legionär werden. Was waren die Voraussetzungen und was musste ein Legionär tun? Das fragt Anton, 7 Jahre.
Wer beim Militär die Legionärs-Karriere einschlagen wollte, musste römischer Bürger sein, dazu noch schlank, kräftig und muskulös, gesund und des Schreibens und Lesens kundig. Am Anfang stand eine ärztliche Untersuchung. Wurde ein Bewerber als Legionär aufgenommen, schwor er einen Diensteid. Er verpflichtete sich damit zu gehorchen. Die Dienstzeit war 25 Jahre.
Es folgten vier Monate harter Drill - die Grundausbildung. Den Rekruten wurde Gleichschritt beigebracht. Sie mussten Märsche über rund 30 Kilometer in fünf Stunden zurücklegen. Dann dieselbe Strecke mit vollem Gepäck und Rüstung laufen. Auf dem Marsch mussten sie über Nacht ein Lager anlegen. Außerdem trainierten sie auch Schwimmen, Reiten und Laufen.
Im Stile der Gladiatoren wurde der Kampf mit den unterschiedlichen Waffen geübt. Sie trainierten mit Holzschwertern oder dem schweren Holzspieß. Dann kamen die richtigen Waffen zum Einsatz.
Nach den vier Monaten kam die Routine des Lagerlebens mit Lagerdienst. Neben den Übungsmärschen mussten Legionäre Wache schieben, Bäder reinigen, Straßen kontrollieren oder im Straßenbau arbeiten. So entstanden Straßen und Brücken.
Alle Tätigkeiten dienten dazu, die feindlichen Angriffe abzuwehren und selbst in neue Gebiete einzuziehen, in kriegerischen Auseinandersetzungen die Oberhand zu behalten und am Ende das römische Reich zu verteidigen oder bestenfalls zu erweitern.
Immer wieder errichteten die Römer bei ihren Feldzügen neue Lager, aus denen auch immer wieder neue Städte oder Ansiedlungen entstanden. Ein Lager bekam einen Graben und einen Schutzwall, bekam Straßen und einen Platz mit Rundumblick für das Feldherrenzelt. All das mussten die Legionäre errichten.
War eine Schlacht erfolgreich beendet, bekamen die Legionäre auch frei, um sich wieder zu erholen.